Kosmetische Chirurgie

Kosmetische Chirurgie ist jenes Sonderfach der ärztlichen Tätigkeit, in dem es sich darum handelt, mit Hilfe chirurgischer Eingriffe entstellende Veränderungen des äußeren Menschen zu korrigieren oder zu beseitigen. Das Wort »kosmetisch« lässt dabei im ersten Augenblick an irgendwelche, allgemein für belanglos gehaltene kleine Schönheitsfehler des Gesichts denken. Man könnte deshalb meinen, die kosmetische Chirurgie sei eine in jeder Beziehung ziemlich oberflächliche Tätigkeit. Das ist keineswegs der Fall. Man braucht z. B. nur an die vielen Folgen von Verkehrsunfällen zu denken und an die erheblichen Entstellungen des Gesichts, die danach zurückbleiben können, um zu verstehen, wie bedeutungsvoll das Können des kosmetischen Chirurgen für die soziale Existenz des einzelnen Menschen sein kann. Als Beispiel sei hier nur erwähnt, dass man wirklich richtig handelt, wenn man ein Kind oder einen Jugendlichen, der besonders abstehende Ohr

en hat, recht bald durch eine kosmetische Operation davon befreien lässt; als Außenstehender ahnt man selten, wie sehr ein Betroffener darunter leiden kann. Zu dieser Korrektur soll am besten ein Termin gewählt werden, der mit einem Wechsel der Umgebung zusammenfällt, z. B. vor Eintritt in die Schule oder in die Lehre usw. Kosmetischchirurgische Eingriffe sind bei folgenden entstellenden Defekten angezeigt: fehlerhafte Nasen wie Höckeroder Sattelnasen (Nasenplastik, eventuell verbunden mit einer umfassenden Profilplastik), Wulstbildungen an den Augenlidern, unterentwickelte oder zu große Brust (Brustplastiken), übergroße Fettansammlungen (z. B. sogenannte »Fettschürzen« am Bauch; Reithosenhüften). Eine besondere Gruppe bilden die Operationen bei altersbedingter Hauterschlaffung im Bereich von Gesicht, Hals und Augenlidern (Gesichtsstraffung, »Lifting«); hierbei werden schwer oder gar nicht sichtbare 535 Schnitte gelegt, überschüssige Haut weggeschnitten und die verbleibende Gesichtshaut nach außen gestrafft. Mit den modernen Methoden der kosmetischen Chirurgie (auch plastische oder ästhetische Chirurgie genannt) lassen sich viele Deformitäten erfolgreich beheben. Das Ziel ist, Selbstsicherheit und soziales Fortkommen des Patienten zu erleichtern. Ob überhaupt ein Eingriff angezeigt ist, lässt sich nur von Fall zu Fall entscheiden.

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