Gesundheitslexikon
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Doppeltsehen

Normalerweise sieht der Mensch, wenn er mit beiden Augen zugleich einen Gegenstand ansieht, nur ein Bild dieses Gegenstandes – er sieht ihn »einfach«. Dafür sorgen die äußeren Augenmuskeln (Näheres darüber unter Auge), welche die beiden Augäpfel ähnlich dirigieren wie Zügel die beiden Pferdeköpfe eines Zweispänners. Ist einer dieser Zügel zu lang oder zu kurz, so folgt daraus eine Schielstellung der Augen und damit ein Doppeltsehen. Darüber ist im Abschnitt Schielen gesprochen. Tritt bei einem bisher Normalsichtigen plötzlich die Erscheinung des Doppeltsehens auf, so muss daran gedacht werden, dass eine der Nervenbahnen, über die die Funktion der äußeren Augenmuskeln gesteuert wird, nicht ordnungsgemäß funktioniert. Ein geläufiges Beispiel dafür ist die »Vergiftung« dieser Nervenbahnen während eines tüchtigen Alkoholrausches. Der Betrunkene sieht dann
alles doppelt. Hier ist also die Ursacke für das nicht ordnungsgemäße Funktionieren der entsprechenden Nerven klar. Sonst aber ist eine gründliche ärztliche Untersuchung notwendig, um die Ursache für das plötzliche Auftreten des Doppeltsehens festzustellen. Es gibt recht harmlose und es gibt ernster zu nehmende Ursachen dafür; in jedem Fall aber muss diese Ursache so bald wie möglich geklärt werden, damit dann auch – sollte etwa das Doppeltsehen das erste Symptom einer ernster zu nehmenden Nervenerkrankung sein –der Vorteil einer frühzeitigen Behandlung ausgenutzt werden kann.

 

 

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