Gesichtsfeldstörungen

Gesichtsfeld ist das Feld, das man bei »feststehendem« Auge, also wenn das Auge fest auf einen bestimmten Punkt gerichtet ist, übersehen kann. Es ist selbstverständlich wesentlich kleiner als das »Blickfeld«, das ist jenes Feld, das das Auge — bei festgehaltenem Kopf — zu überblicken vermag, wenn es so weit wie möglich nach allen Seiten blickt. .Störungen im Gesichtsfeld, also beim ruhigen Geradeaussehen, kommen z. B. in Form sogenannter fliegender Mücken vor. Darüber ist unter Augenflimmern Näheres gesagt. — Es gibt andere Gesichtsfeldstörungen, die in einer Einschränkung des normal

en Gesichtsfeldes von links oder rechts, von oben oder unten her bestehen. Eine solche Gesichtsfeldeinschränkung würde etwa dem Bild entsprechen, das entsteht, wenn man beim Fotografieren von einer Seite her die Hand ein Stück weit vor die Öffnung des Apparats gehalten hat. Eine solche Störung ist meist ein Zeichen dafür, dass an der Netzhaut (siehe dazu unter Netzhautablösung) oder in den Nervenbahnen, die sie mit dem Sehzentrum im Gehirn verbinden, etwas nicht in Ordnung ist. Sie erfordert eine eingehende fachärztliche Untersuchung, auf deren Ergebnis sich dann eine entsprechende Behandlung aufbauen kann. Eine Einschränkung des Gesichtsfeldes, die der Augenarzt mit dem Perimeter bestimmt, kommt auch bei Trägern sehr starker Brillengläser vor. Beim schiefen Durchblicken durch die Randteile solcher Gläser sieht man wesentlich schlechter. Dadurch kommt eine relative Einengung des Gesichtsfeldes zustande. Die Träger starker Brillengläser bewegen sich im Raum unbewusst wie Patienten mit einem durch Krankheit eingeengten Gesichtsfeld: Mit gesenktem Kopf suchen sie gleichsam den Boden ab, auf den sie ihre Schritte setzen wollen. Diese Patienten sehen ihre Umwelt so, als blickten sie durch eine dunkle Röhre hindurch. Ihre Bewegungsfreiheit ist fast so stark wie bei Blinden behindert. In unbekannter Umgebung stoßen sie wiederholt an Gegenstände an.

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