Gesundheitslexikon
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Sehnenverletzungen

Man unterscheidet geschlossene Sehnenverletzungen (ohne Wunde) und offene (mit Wunde). Am häufigsten sind Sehnenverletzungen im Bereich der Hand und des Handgelenkes, an zweiter Stelle folgen solche am Vorderarm und an dritter Stelle am Fuß und Unterschenkel. Die Sehnennaht gestaltet sich oft sehr schwierig, weil sich die Sehnenstümpfe weit zurückziehen. Damit die Muskeln genügend entspannt werden, ist eine gute Narkose erforderlich. Nach der Naht muss die Sehne in einem Gipsverband fixiert werden. Nach drei Wochen kann mit der Nachbehandlung (Bewegungsübungen, Wärmeanwendungen) begonnen werden. Die geschlossenen Sehnenverletzungen an der Hand kommen vor allem in zwei Formen vor: 1. Strecksehnenabriß am Fingerendglied; entsteht durch Anstoßen des Fingers oder durch Anprallen eines Gegenstandes (z. B. Ball) gegen den gestreckten Finger; die Erscheinungen sind unverkennbar: das Endglied wird in Beugestellung gehalten und kann nicht mehr gestreckt werden. Es kann nur der Sehnenansatz allein abgerissen sein, oder die Sehne
ist mitsamt einem Knochenstück ausgerissen. 2. Längsspaltung der Strecksehne über dem Mittelgelenk. Bei dieser Verletzung ist das Endglied überstreckt und das Mittelgelenk gebeugt. — Bei frischen geschlossenen Sehnenverletzungen kommt eine konservative Behandlung (Ruhigstellung) in Frage. Bei älteren und offenen Verletzungen ist eine chirurgische Versorgung angezeigt. — Risse der Achillessehne kommen sowohl bei Sportlern als auch bei untrainierten Personen, die sich sportlich betätigen, vor. Der Betroffene hat das Gefühl, plötzlich einen Schlag oberhalb der Ferse erhalten zu haben, und stürzt zu Boden. Der Gang ist hinkend und schmerzhaft, der Zehenstand unmöglich; oft ist ein Bluterguß vorhanden; das Sehnenrelief ist verstrichen, man kann im Verlauf der Sehne eine Delle tasten. Nur bei frühzeitiger operativer Behandlung ist ein guter Erfolg zu erwarten; deshalb ist sofortige Krankenhauseinweisung erforderlich. Bei den offenen Sehnenverletzungen richtet sich das Vorgehen auch danach, ob die Wunde sauber oder stark verschmutzt ist, ob größere Hautdefekte vorliegen, ob eine Streckoder Beugesehne durchtrennt ist, und schließlich nach dem Ort der Verletzung. Immer ist fachärztlicher Rat einzuholen.

 

 

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