Gesundheitslexikon
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Muskeln

Der Arzt unterscheidet nach dem Bild, das er bei der Untersuchung einer Muskelfaser unter dem Mikroskop sieht, zwischen quergestreiften und glatten Muskeln, oder aber danach, ob ein Muskel willkürlich bewegt werden kann oder ob er »unwillkürlich« (unabhängig von unserem Willen) arbeitet, zwischen willkürlichen und unwillkürlichen Muskeln. Die willkürliche Muskulatur (also die Körpermuskulatur, die zum Bewegen der Arme und Beine usw. dient) ist die im mikroskopischen Bild quergestreifte, die unwillkürliche Muskulatur (also beispielsweise die Muskelfasern in der Wand von Magen und Darm und in der Wand der Blutschlagadern) zeigt im mikroskopischen Bild keine Querstreifung, ist also glatt. Lediglich die Herzmuskulatur macht eine Ausnahme: sie zeigt im mikroskopischen Bild die Querstreifung, arbeitet aber, wie bekannt, unabhängig von unserem Willen. – Die einzelnen willkürlichen (quergestreiften) Muskeln erweisen sich bei näherem Hinsehen als aus feinen »Muskelfibrillen« aufgebaut, die durch hauchdünne Bindegewebshüllen zu Muskelfasern zusammengefasst sind. Diese ergeben, wiederum durch Bindegewebe
zusammengefasst, schließlich einen »Muskel«. (Das zuletzt genannte Bindegewebe, die Muskelfaszie, ist jenes, das uns als »Sehnen« Ärger macht, wenn es im Fleisch, das wir essen wollen, besonders reichlich vorhanden ist.) Der Muskel geht an seinen beiden Enden in je eine Sehne über, die ihn an den beiden Knochen, die er gegeneinander bewegen soll, befestigen, also beispielsweise den Bizepsmuskel oben am Oberarm und (dicht unterhalb des Ellenbogengelenks) am Unterarm, damit er den Unterarm gegen den Oberarm beugen kann. Der Muskel arbeitet mit Hilfe der Energie, die ihm durch die Nahrungsstoffe mit dem Blut zugeführt wird. Er »verbrennt« dabei fast ausschließlich Kohlenhydrate, also Zucker. Weil beim Zuckerkranken die Zuckerverwertung in der Muskulatur gestört ist, leidet er unter einem ständigen Gefühl der Muskelschwäche. Wenn der Sportler unterwegs Traubenzucker ißt, erfrischt ihn das deshalb so schnell, weil der Traubenzucker nicht erst im Darm verdaut werden muss, sondern sogleich vom Darm aus ins Blut übertreten kann und mit diesem schnell als neue Energiequelle den arbeitenden Muskeln zugeführt wird. Der Muskel setzt die ihm zugeführte Energie zum Teil in Bewegung, zum Teil in Wärme um. Deshalb erwärmt sich der Körper und muss diese Erwärmung dann durch Schwitzen wieder ausgleichen, wenn er Muskelarbeit leistet; deshalb werden wir veranlasst, ein paar kräftige Muskelbewegungen zu machen, wenn der Körper zu kühl ist (wenn wir frieren); und deshalb beginnen wir am ganzen Körper zu zittern (also kleine schnelle Muskelbewegungen zu machen), wenn wir frieren und uns nicht freiwillig zu den wärmebildenden Muskelbewegungen entschließen konnten. Nichtgebrauchte Muskeln werden schwächlich und nehmen auch äußerlich an Umfang ab (Atrophie eines Muskels). üben kräftigt die Muskeln und führt zu einer Zunahme ihres Umfangs (Hypertrophie).

 

 

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