Bartflechte

Der Arzt unterscheidet bei der Bartflechte zwei Formen: 1. Die einfache oder bakterielle Haarbalgentzündung (Follikulitis). 2. Die parasitäre, durch Pilze verursachte Bartflechte. Die bakterielle Bartflechte wird gewöhnlich durch Staphylokokken verursacht. Im Bereich von Bart und Oberlippe treten oberflächliche Pusteln oder Knötchen auf, die von einem Haar durchbohrt sind. Nach Platzen oder Eintrocknen der Pusteln kommt es zu graugelblicher Borkenbildung. Brennen, Juckreiz und Schmerzen können ziemlich stark sein. Nach dem Abheilen bleiben unter Umständen Narben

zurück. Bei fetter Haut kommt es oft zu chronischem Verlauf. Vor jeder Behandlung steht das absolute Rasierverbot. Bei chronischem Verlauf und Neigung zu Rückfällen ist der Übergang von der Naßrasur auf Elektrorasur zu empfehlen. Schlimmstenfalls muss sich der Patient einen Bart wachsen lassen. Die Behandlung wird nach Vorschrift des Arztes mit Umschlägen und Salbenverbänden durchgeführt. In schweren Fällen kommen operative Eingriffe oder Enthaarung mittels Röntgenstrahlen in Betracht. Die Scherpilzflechte der Bartgegend ist seltener als die einfache Bartflechte. Es bilden sich scharf begrenzte, scheibenförmige Herde, in denen sich Knötchen, Bläschen und Schuppen zeigen. Der Krankheitsprozeß kann in die Tiefe gehen, während die Oberfläche wabenartig von eitrigen Pusteln durchsetzt erscheint. Wenn bereits der Herd im Zentrum langsam abheilt, kann er am Rande weiter in die gesunde Haut vordringen. Der die Scherpilzflechte hervorrufende Pilz kann von einem Menschen auf den anderen übertragen werden; das geschah früher öfter einmal beim Rasieren durch den Dorfbarbier. Die früher langwierige Lokalbehandlung ist heute weitgehend durch die Einnahme des Antibiotikums Griseofulvin verdrängt worden, das ein ausgezeichnetes Pilzhemrnungsmittel ist. Dieses Mittel ist allerdings sehr teuer, muss lange eingenommen werden und kann unerwünschte Nebenwirkungen hervorbringen. (siehe auch unter Pilzerkrankungen der Haut.)

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