Gesundheitslexikon
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Epidemien

Das Wort »Epidemie« bezeichnet, wörtlich übersetzt, einen »durch das ganze Volk verbreiteten« Vorgang. Man bezeichnet heute als »Epidemie« die Erscheinung, dass eine Infektionskrankheit, beispielsweise die Grippe, plötzlich viele Menschen eines Ortes befällt und sich von hier aus rasch über weite Strek- ken des Landes ausbreitet. Es ist also charakteristisch für eine Epidemie, dass sie »wandert«. Bleibt dagegen eine Infek- tionskrankheit auf einen verhältnismäßig kleinen Raum begrenzt, befällt hier aber immer mehr Menschen, so dass die Bevöl- kerung dieses Raumes sozusagen ständig durchseucht wird, so spricht man von einer Endemie. und breitet sich eine Epidemie über weite Länderstrecken, etwa über große Gebiete eines ganzen Erdteils, aus, so nennt man diesen Vorgang eine Pandemie
. – Jede Epidemie hat erfah- rungsgemäß ihren besonderen »Charakter«: Nicht jede Grippeepidemie beispiels- weise zeigt bei den betroffenen Menschen die gleichen Krankheitserscheinungen. Es ist bekannt, dass z. B. während einer Epide- mie die meisten der Erkrankten besonders heftig unter Muskelschmerzen zu leiden haben, dass während einer anderen Grip- peepidemie, die ein paar Jahre später über das Land zieht, sehr häufig eine Lun- genentzündung im Laufe der Grippe- erkrankung auftritt, usw. Es ist nicht im- mer genau zu erklären, welche Umstände zu einer »Charakteränderung« einer Epi- demie führen. Prinzipiell aber wird wohl ihr Charakter durch die Eigentümlichkei- ten einerseits der Erreger, andererseits der befallenen Menschen bestimmt. So ist es verständlich, dass z. B. eine Epidemie dann oft einen »bösartigen« Charakter zeigt, wenn etwa die Menschen, die von den Krankheitserregern befallen werden, durch Hunger und Sorgen, wie sie in Not- zeiten herrschen, in ihrer Abwehrkraft ge- schwächt sind. Einen verhältnismäßig leichten Charakter dagegen kann eine Epi- demie z. B. dann haben, wenn die gleiche Infektion schon in vorhergehenden Jahren viele Menschen eines Landes befallen hatte, weil nun schon bei vielen Angehöri- gen dieser Bevölkerung Abwehrkräfte ge- gen diese Krankheitserreger vorhanden sind. Abgesehen von diesen Eigentümlichkeiten bei den Menschen, die von einer Epidemie heimgesucht werden, können auch die Erreger einer Infektionskrankheit ihre Eigentümlichkeiten (ihre Angriffskraft, ihre Widerstandsfähigkeit usw.) ändern, so dass auch dadurch heute eine Epidemie einen anderen Charakter aufweisen kann als eine Epidemie der gleichen Krankheit in früheren Jahren. S. auch Grippe und Schutzimpfungen.

 

 

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