Gesundheitslexikon
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Knochen

Wie ein (durch vielerlei Scharniere in sich bewegliches) Stahlgerüst stützt das System der Knochen den Körper, gibt ihm Halt und Beweglichkeit zugleich und übernimmt den Schutz für das Gehirn und die wichtigen Organe des Brustraumes. Wie oft gäbe es einen Knochenbruch, wenn die Knochen nicht ebenfalls in hohem Maße elastisch wären. Eigentlich müßte man von »lebendigem Stahl« sprechen, denn der Knochen ist keinesfalls die tote Materie, als die er manchmal erscheinen mag, sondern besteht aus einem Gewebe, das ebenso lebt wie jedes andere des Körpers. Auch am Knochen spielen sich dauernd Abnutzungs und Wiederaufbauvorgänge ab, um ihn jederzeit in der Form zu halten, die den an ihn gestellten Anforderungen am besten entspricht. Das kann man bei der mikroskopischen Betrachtung eines Knochenstückes erkennen, wenn man sieht, wie sich unter dem EinFluss unge wohnter Belastungen – etwa infolge eines schief verheilten Knochenbruch
es – feinste Umlagerungsvorgänge unter den kleinen Knochenbälkchen, die den Knochen aufbauen, abspielen, bis die innere Architektur des Knochens genau wieder den Plänen entspricht, die auch ein geschickter Baumeister unter den vorliegenden statischen Verhältnissen entworfen hätte. Noch eindrucksvoller beweist sich das Lebendigsein des Knochens bei der Heilung eines Knochenbruches. Aus dem Knochen als Material ist das Skelett aufgebaut, das sich aus einzelnen Knochen zusammensetzt, die man nach ihrer äußeren Form als Röhrenoder Schaftknochen, kurze oder platte Knochen bezeichnet. Das Stammskelett besteht aus den Knochen des Kopfes und des Rumpfes. Das Gliedmaßenskelett, das sich unmittelbar anschließt, besteht aus den Knochen des Schulter und des Beckengürtels und aus den Skelettstücken der freien Gliedmaßen. Das Rumpfskelett wird von der Wirbelsäule und den Rippen mit dem Brustbein gebildet; das Kopfskelett besteht aus dem Hirnschädel – den fünfzehn Knochen der Schädelkapsel – und aus dem aus 18 Knochen zusammengesetzten Gesichtsschädel. Von den 24 Wirbeln, die zusammen mit dem Kreuzbein und dem Steißbein die Wirbelsäule bilden, nennt man die obersten 7 die Halswirbel. Die folgenden 12 bilden die Brustwirbelsäule, von der die 12 Rippenpaare ausgehen; die oberen sieben Rippen jeder Seite vereinigen sich vorn mit dem Brustbein, die übrigen fünf »freien« Rippenpaare bleiben ohne Verbindung mit dem Brustbeinknochen. Die letzten 5 Wirbel setzen die Lendenwirbelsäule zusammen. Von den Gliedmaßen (Extremitäten) besitzen die oberen, also die Arme mit Schultern, je ein Schlüsselbein, ein Oberarmbein, die Elle und die Speiche als Unterarmknochen und die kleinen Knochen der Hand, wovon 8 die Handwurzel bilden. Zu den unteren Extremitäten gehö ren je ein Hüftbein, ein Oberschenkelknochen, eine Kniescheibe, ein Schienbein und ein Wadenbein als Unterschenkelknochen und, ebenso wie bei der Hand, kleine Knochen, die das Fußskelett zusammensetzen, wovon sieben die Fußwurzel bilden. Jeder Knochen ist an seiner Außenfläche von der Knochenhaut (Periost) überzogen, in der feine Nervenfasern enden. Die Knochenhaut ist für das Leben des Knochens von großer Bedeutung, was die erschwerte Knochenbruchheilung bei örtlichem Verlust des Periosts (etwa infolge einer Unfallverletzung) deutlich beweist. In seinem Innern beherbergt der Knochen das Knochenmark, das die wichtige Aufgabe hat, die roten Blutkörperchen und bestimmte Arten der weißen zu bilden. In normalen Zeiten braucht dazu nicht das gesamte Knochenmark des Skeletts in Betrieb gesetzt zu werden; ein Teil des Marks darf ruhen und verfettet. So findet man in den Knochen neben dem blutbildenden roten Knochenmark auch ruhendes gelbes. Benötigt der Organismus eine schnelle Neubildung größerer Blutmengen, kann sich das gelbe Knochenmark wieder in rotes verwandeln. Weiteres hierzu s. Blut.

 

 

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