Gesundheitslexikon
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Lungenerweiterung

(Lungenemphysem). Ein Elastizitätsverlust der Lunge oder ein Starrwerden des knöchernen Brustkorbs führt dazu, dass die Ausatmung immer weniger ausgiebig wird. Dadurch gelangt bei jeder Einatmung, sozusagen aus Platzmangel, weniger frische Luft in die Lunge, als zur ausreichenden Versorgung des Körpers mit Sauerstoff notwendig wäre. Der Betroffene versucht, diesen Mangel durch eine Steigerung der Einatmungsbewegungen auszugleichen, und so stellt sich mit der Zeit der aufs äußerste geweitete Brustkorb bei ihm ein, der, infolge seiner Starre, nur noch wenig verbrauchte Luft bei jeder Ausatmung hinausbefördern kann. Das bedingt eine ständige Atemnot
. Es kommt hinzu, dass die krampfhaften Einatmungsversuche zu einer Überdehnung des Lungengewebes mit Einreißen einzelner Lungenbläschen führen. Dadurch erfährt das gesamte Blutgefäßnetz der Lunge eine gewisse Einschränkung, die nun dem Herzen die Arbeit erschwert. Dieser Zusammenhang erklärt es, weshalb sich oft zu dem eigentlichen Krankheitsbild des Altersemphysems (starrer, faßförmiger Brustkorb, Erschwerung der Ausatmung, Atemnot) noch eine Herzmuskelschwäche mit ihren Erscheinungen hinzugesellt. Der eingangs erwähnte Elastizitätsverlust des Lungengewebes kann sich als vorzeitiges Verbrauchtsein der elastischen Kräfte des Lungengewebes bei einer entsprechend schwächlichen Veranlagung dieses Gewebes einstellen, er kann auch infolge eines chronischen Bronchialkatarrhs eintreten oder infolge einer Überbeanspruchung der Elastizität der Lunge bei bestimmten Berufen (Glasbläser, Trompeter, Saxophonisten). Das vorzeitige Starrwerden des knöchernen Brustkorbs (der auch normalerweise im Alter etwas starrer als in der Jugend ist) wird ebenfalls auf Veranlagung zurückgeführt. Diese Veranlagung wird sich am wenigsten ausprägen, wenn gute ausgiebige Atembewegungen (also sportliche Übungen in gesunden Jahren, die automatisch ausgiebiges Atmen mit sich bringen) dagegenwirken. Auch beim schon eingetretenen Leiden an einem Lungenemphysem ist es die wesentlichste Aufgabe der Behandlung, durch geeignete Atemübungen dafür zu sorgen, dass die noch vorhandene Bewegungsfähigkeit des Brustkorbs erhalten bleibt und nach Möglichkeit wenigstens langsam wieder zu einer Steigerung geführt werden kann. Zugleich muss unter allen Umständen für die Erhaltung der Herzkraft ausreichend gesorgt werden.

 

 

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