Gesundheitslexikon
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Kehlkopf

(Larynx). Er bildet den Eingang zur Luftröhre. Seine obere Öffnung kann vom Kehldeckel (Epiglottis) verschlossen werden. Das muss jedesmal geschehen, wenn ein Bissen oder ein Getränk geschluckt wird, denn diese müssen aus dem M und über den Eingang zur Luftröhre hinweg in die hinter der Luftröhre gelegene Speiseröhre gleiten. Soll dagegen geatmet werden, so muss der Kehldeckel aufgehen, damit die Luft durch den Kehlkopf in die Luftröhre einströmen kann. Will man beides – schlucken und einatmen — zugleich, so führt das zu dem bekannten Ergebnis des »Krümels in der falschen Kehle« (nämlich im Kehlkopf statt in der Speiseröhre
), weil in einem solchen Fall der Kehldeckel gelegentlich »in Verlegenheit gerät« und dadurch versehentlich den Kehlkopfeingang nicht so gut wie sonst verschließt, wenn ein Bissen über ihn hinweg in die Speiseröhre gleiten muss. Betrachtet der Arzt das Innere des Kehlkopfes mit dem Kehlkopfspiegel (einem kleinen runden Spiegel, der schräg an einem langen Griff sitzt, mit dessen Hilfe er so weit bis hinten an die Rachenwand geführt werden kann, dass der Arzt in dem schräg gestellten Spiegel gerade den Kehlkopf zu überblicken vermag), so sieht er etwa in halber Höhe des kurzen Kehlkopfrohres die beiden Stimmbänder. Um sich die Lage der Stimmbänder und ihre Form richtig vorzustellen, ist es am besten, man denkt sich zunächst den Kehlkopf in mittlerer Höhe durch eine quergestellte runde Scheibe völlig verschlossen. Nimmt man aus dieser Querscheibe in der Mitte einen schmalen linsenförmigen Bezirk heraus, so bleiben links und rechts an der Kehlkopfinnenwand zwei etwa sichelförmige oder beinahe halbmondförmige Platten übrig. Das sind die Stimmbänder. In ihrer Spannung und in ihrem Abstand voneinander (wie weit also die beiden Halbmondsicheln bis beinahe zu einem Vollmond zusammenstoßen) sind sie durch die Kehlkopfmuskulatur veränderlich, und das ist wichtig, denn von ihrer Spannung und von dem Abstand, den ihre inneren Ränder voneinander haben, hängt die Höhe des Tones ab, der gerade gesungen werden soll. Bei hohen Tönen sind die Stimmbänder gespannter und ihre inneren Ränder kommen dichter zueinander, bei tiefen Tönen sind sie schlaffer, und die Stimmritze (der Spalt zwischen den beiden inneren Rändern der Stimmbänder) ist weiter. Die Höhe eines Tones hängt also von der Spannung der Stimmbänder und von der Weite der Stimmritze ab; die so wesentliche Klangfarbe eines Tones dagegen wird durch die Gestalt des ganzen Kehlkopfrohres, zum Teil auch noch durch die Form des »Ansatzrohres«, das durch M und und Rachen gebildet wird, bestimmt. – Der aus Knorpeln bestehende Kehlkopf ist bei der Frau rundlicher, beim Mann hat er vorne eine ziemlich scharfe Kante, die etwa dem Bug eines Schiffes ähnlich ist. Diese vorspringende vordere Kante des Kehlkopfes ist der Adamsapfel. Er bildet sich erst aus, wenn der Junge zum jungen Mann wird, also – unter dem EinFluss der beginnenden inneren Sekretion der Keimdrüsen – in der Zeit der Geschlechtsreife. Durch diese Umbildung der Form des Kehlkopfes ist die als Stimmwechsel bezeichnete unsichere Tonbildung in der Pubertätszeit eines Jungen bedingt,

 

 

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