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Magenuntersuchung
Zur Diagnose von Magenkrankheiten stehen dem Arzt folgende Methoden zur Verfügung: Fraktionierte Magenausheberung: Nach Einführen der Magensonde wird zunächst das Nüchternsekret abgesaugt; sodann muss alle 15 Minuten der Magensaft abgesaugt werden. Nach einer Stunde wird durch die subkutane oder intramuskuläre Injektion eines Reizmittels die Magensaftabsonderung maximal gereizt; danach wiederum Absaugung des Magensaft es in viertelstündigen Abständen. Im Labor erfolgt dann die Bestimmung der Säurewerte des Magensaftes. Sondenlose Magensäurebestimmung: Es wird eine Kapsel oder ein Dragee mit einem bestimmten Farbstoff verschluckt; das Auftreten von Harnverfärbungen lässt Rückschlüsse auf die Säureverhältnisse im Magen zu. Diese Methoden sind zwar für den Patienten angenehmer, aber insgesamt unzuverlässiger als die fraktionierte Magenausheberung. Heidelberger Kapsel (Endoradiosonde): Der 8 mal 18 mm große verschluckbare HochfrequenzKleinstsender mit eingebauter Stromquelle ermöglicht Bestimmung von Säurewerten, Temperatur und Innendruck im Magen. Die Kapsel kann nur einmal verwendet werden. Mit diesem modernen Verfahren werden konstante Ergebnisse bei geringer Belästigung des Patienten erzielt. Röntgenuntersuchung: Form, Lage und Größe des Magens lassen sich am besten mit Hilfe des Röntgenverfahrens feststellen. Durch das Schlucken von Kontrastbrei lassen sich die Magenschleimhaut und etwaige Defekte (Geschwüre, Krebs) gut darstellen. Ebenso können Behinderungen der Breipassage durch Narben diagnostiziert werden. Magenspiegelung (Gastroskopie): Die direkte Betrachtung der Magenschleimhaut mit optischen Sondensystemen (Glasfibergastroskop) stellt eine wertvolle Ergänzung der Röntgenuntersuchung dar. Sie dient vor allem der Unterscheidung zwischen Magengeschwür und Magenkrebs. Hierbei können mit entsprechenden Zusatzgeräten auch Farbfotografien gemacht werden. Saugbiopsie: Mittels Sonde wird vierbis sechsmal ein Vakuum erzeugt und dabei jedesmal ein Stückchen Magenschleimhaut gewonnen. Das gewonnene Material wird dann mikroskopisch untersucht. Es wird auf diese Weise vor allem der Schweregrad entzündlicher Schleimhautveränderungen festgestellt. Das praktisch gefahrlose Verfahren belästigt den Patienten kaum. Zytodiagnostik: Bei Verdacht auf Magenkrebs wird mittels einer Zelltupfsonde oder durch eine Magenspülung Zellmaterial gewonnen und mikroskopisch untersucht.
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