Gesundheitslexikon
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Krebs

(Karzinom). In den meisten Ländern steht der Krebs als Todesursache an zweiter Stelle hinter den Herz und Kreislauferkrankungen. In der Bundesrepublik Deutschland stirbt jeder fünfte Mensch an Krebs. Der Krebs ist im Vorrücken. Er nimmt zu, weil die alten Leute, die ihn bevorzugt bekommen, an Zahl zunehmen. Aber das Alter erzeugt nicht den Krebs, es ermöglicht ihn bloß. Die weite Verbreitung der bösartigen Geschwülste erfordert die Aufklärung der ganzen Bevölkerung über die ersten Krankheitserscheinungen, denn der Krebs ist bei frühzeitiger Erkennung und Behandlung heilbar. Was ist der Krebs? Der Krebs ist eine Erkrankung der Zelle. Die bösartig
en Tumoren sind aus unreifen Zellen aufgebaut, wachsen sehr schnell und wuchern in das benachbarte gesunde Gewebe hinein. Die abartigen Krebszellen vermehren sich schrankenlos. Im Gegensatz zu den normalen Körperzellen benötigen sie keinen Sauerstoff zum Leben, sondern nehmen ihre Kräfte aus Gärungsvorgängen. Wenn Geschwulstzellen in die Lymph und Blutgefäße gelangen, werden sie in andere Organe verschleppt, siedeln sich dort an und bilden Tochtergeschwülste (Metastasen). Die Ausbreitung einer bösartigen Geschwulst im Körper ist auf die Dauer mit dem Leben nicht vereinbar. Es kommt zur Behinderung lebenswichtiger Funktionen, zur Zerstörung unersetzlicher Organe, zu größeren Blutungen und Entzug der Nährstoffe des Körpers. Als Krebs im engeren Sinn werden die bösartigen Tumoren des Deckgewebes (Epithel) bezeichnet. Am häufigsten sind die Drüsen und Schleimhautkrebse (Magen, Darm, Bronchien, Harnblase, Gebärmutter, Brustdrüse). – Die bösartigen Geschwülste der Bindegewebsreihe (Muskeln, Knorpel, Knochen, Bindegewebe) werden Sarkome (Fleischgeschwulst) genannt. Sie machen nur 8 Prozent aller bösartigen Tumoren aus. Eine einheitliche Ursache des Krebses gibt es nicht. Wir kennen nur zahlreiche Bedingungen, die bei langdauernder Einwirkung schließlich eine bösartige Zeltwucherung herbeiführen. Zu diesen Krebsbedingungen gehören physikalische und chemische Schädigungen – man kennt heute bereits über 500 Krebsschäden (mechanische Reize, Hitze, Ultraviolettstrahlen, Röntgen und Radiumstrahlen, Teer, Ruß, Pech, Mineralöle, Anilin und seine Abkömmlinge, Auspuffgase, Benzol usw.). Zum größten Teil handelt es sich also um Produkte der Technik. Man kann daher behaupten, der Krebs nimmt zu, weil die Ursachen zunehmen, die ihn bedingen. –Diskutiert wird auch die Theorie, dass ähnlich wie bei manchen Krebsformen im Tierreich auch der Krebs des Menschen durch Viren ausgelöst werden kann. Sicher ist aber der Krebs weder eine Infektionskrankheit noch ein erbliches Leiden! Doch gibt es ein Reihe von so genannten VorkrebsKrankheiten, die im Laufe vieler Jahre zum Krebs führen können, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden; es handelt sich dabei in erster Linie um chronische Entzündungen, Geschwüre und andere Veränderungen an Haut und Schleimhautoberflächen. Die Beachtung der ersten Warnzeichen ist in die Hände der Kranken selbst gelegt. Es gibt sieben Warnzeichen, die keine Beweise für Krebs sind, aber Hinweise, sofort den Arzt aufzusuchen: Es muss nicht Krebs sein, es kann aber Krebs sein! Die Krebsbehandlung beruht nach wie vor auf Operation oder Strahlentherapie. Zusätzlich ist eine Behandlung mit Medikamenten (Hormone, Zytostatika) in bestimmten Fällen angezeigt. Daneben fordern viele Ärzte eine Ganzheitsbehandlung der Krebskranken: Regelung der Ernährung, Sanierung der Darmbakterienflora, Beseitigung der Darmträgheit, Entfernung von Infektionsherden, seelische Führung. Die Bedeutung der Krebsvorbeugung kann nicht oft genug betont werden! Jede Frau über 25 soll einmal jährlich zur ärztlichen Vorsorgeuntersuchung, ebenso jeder Mann über 40 Jahre. – S. auch die Hinweise auf Krebs unter den einzelnen Organen (z. B. Brustkrebs, Lungenkrebs, Magenkrebs usw.).

 

 

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