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Nierenbeckenerweiterung

Sie entsteht durch eine Behinderung des Harnabflusses aus dem Nierenbecken, also durch eine teilweise oder völlige Verlegung des Harnleiters. Der Harn staut sich dann im Nierenbecken und weitet es langsam immer mehr aus. Diese Ausweitung geht zum Teil auf Kosten des eigentlichen Nierengewebes vor sich, das ähnlich einer breiten dicken Wand das Nierenbecken umgibt. Durch den Druck des größer werdenden Nierenbeckens wird diese Wand des Nierengewebes immer dünner, bis im äußersten Fall eine verhältnismäßig große Blase (das stark erweiterte Nierenbecken) entstanden ist, mit der ganz dünnen Wand des restlichen Nierengewebes, das nun keine Arbeit mehr leisten kann, also keinen weiteren Harn
mehr absondert. Damit ist der Endzustand der Entwicklung einer »Hydronephrose« (einer »Wasserniere«) erreicht. Sie stellt eine blasige Geschwulst dar, die dort liegt, wo eigentlich eine Niere liegen müßte. Wenn die andere Niere ges und ist und die Arbeit beider Nieren leistet, so macht die Hydronephrose keine weiteren Beschwerden als eine andere gutartige Geschwulstbildung gleicher Größe. Ein solcher Zustand stellt sich ein, wenn etwa der Harnleiter einer Niere infolge einer Mißbildung von Geburt an undurchgängig war. Kommt es später zu Druckbeschwerden durch die blasige Geschwulst, so kann sie operativ entfernt werden. Auch die dauernde Einklemmung eines Nierensteins, der den Harnleiter vollständig verschließt, könnte zu dem Endzu stand einer Hydronephrose führen. Die starken Schmerzanfälle bei der Einklemmung eines Nierensteins veranlassen aber meist eine rechtzeitige Beseitigung dieses AbFlusshindernisses, so dass die weitere Ausbildung einer Hydronephrose unterbleibt. Es gibt auch eine sogenannte »intermittierende Hydronephrose«. Mit dieser Bezeichnung ist gemeint: zeitweise auftretende starke Schmerzen in der Gegend einer Niere infolge einer Harnstauung im Nierenbecken, die etwa dadurch zustande kommt, dass der Harnleiter zeitweise abgeknickt wird. Es gibt aber nicht nur einen mechanischen, sondern auch einen entzündlichen Verschluß der Harnwege. –Als Therapie kommen verschiedene chirurgische Maßnahmen von der einfachen Dehnung der Harnröhre bis zur Entfernung der betroffenen Niere in Betracht.

 

 

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