Nierenbeckenentzündung

(Pyelitis). Da bei Infektionen des Nierenbeckens stets das Nierengewebe selbst in einem gewissen Maße beteiligt ist, spricht man besser von einer Pyelonephritis (NierenbeckenNierenentzündung). Es handelt sich um eine akute, häufig beidseitige eitrige Infektion des Nierenbeckens und des angrenzenden Nierengewebes, die auf dem Blut und Lymphweg von anderen Entzündungsherden oder aufsteigend von der Harnblase aus erfolgt. Die Pyelonephritis ist nicht nur die häufigste Nierenerkrankung, sondern wahrscheinlich auch die häufigste bakterielle Infektion

des Menschen. Sie ist eine der häufigsten Komplikationen der Schwangerschaft und der Zuckerkrankheit und steht unter den zur chronischen Urämie führenden Nierenerkrankungen an erster Stelle. Folgende Faktoren begünstigen das Auftreten einer Nierenbeckenentzündung: Harnweghindernisse (Steine, Tumoren, ProstataErkrankungen, angebt rene Anomalien), Stoffwechselerkrankungen (Zuckerkrankheit, Gicht), Schwangerschaft, schwere Allgemeinerkrankungen (Ernährungsstörungen, Infektionskrankheiten), instrumentelle Eingriffe (Katheterisierung der Blase), Medikamentenmißbrauch, Nervenkrankheiten (Entleerungsstörungen der Blase), Mineralhaushaltstörungen (Kalium, Kalzium). Die Pyelonephritis zeigt drei Häufigkeitsgipfel: im Säuglings und Kindesalter (vorwiegend bei Mädchen), bei Frauen im gebärfähigen Alter und im höheren Lebensalter bei beiden Geschlechtern. –Die Beschwerden durchlaufen alle Schweregrade. Die akute Pyelonephritis beginnt mit hohem Fieber, Übelkeit, Bauch und Rückenschmerzen und Beschwerden beim Wasserlassen. Den Ausschlag gibt der Harnbefund. Wichtig ist die frühzeitige intensive Behandlung mit Antibiotika, um die chronische Pyelonephritis zu verhüten. Bei dieser sind die Erfolge der antibakteriellen Therapie noch sehr unbefriedigend. Bei der chronischen Pyelonephritis ist mit folgenden Komplikationen zu rechnen: Störungen des Mineralhaushalts, Hochdruck und Nierenversagen.

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