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Radioisotop Radionuklid Die Herstellung eines R.s bedeutet die Veränderung des Atomkerns eines stabilen Elements. Diese Veränderung wird durch die Berührung mit einem Neutron, Proton, Gammateilchen oder Deuteron erzielt. Der Atomkern kann dabei das aufprallende Teilchen absorbieren und überschüssige Energie abgeben: in Form von Gammastrahlung, eines Neutrons, eines Protons oder eines Alphateilchens. Zu den ersten Wissenschaftlern, die mit R.en arbeiteten, gehörten Mediziner. Sehr bald schon stellten sie fest, daß R.e für die Untersuchung der komplexen Zusammenhänge der Chemie des menschlichen Körpers sehr geeignet waren, denn sie dienten ihnen als radioaktive Spurenelemente. Als radioaktiver Indikator dient eine chemische Substanz, in der einige der vorhandenen Atome radioaktiv sind. Chemisch sind diese von den nicht radioaktiven Teilchen nicht zu unterscheiden, doch können sie auf ihrem Weg durch den menschlichen Körper mit Hilfe von Strahlungsdetektoren verfolgt werden. Zum Beispiel bleibt ein Hämoglobinmolekül, auch wenn es ein radioaktives Eisenatom enthält, Hämoglobin
Seit Jahren gibt es einen weiteren, sehr wichtigen Anwendungsbereich von R.en in der Medizin. Es handelt sich hier um die Radiotherapie, d. h. um die Anwendung energiereicher Strahlung als medizinische Behandlungsmethode. Gewöhnlich bringt man die Radiotherapie mit der Krebsbehandlung in Zusammenhang, doch gibt es noch andere Anwendungsbereiche. Die für therapeutische Zwecke verwendete Radioaktivität ist viel stärker als bei der Diagnose. Damit aber ein Maximum an Heilwirkung (ohne Beschädigung des gesunden Gewebes) erreicht werden kann, muß die angewandte Strahlendosis sorgfältig und aufs genaueste berechnet werden. Wird sie zur Krebsbehandlung eingesetzt, so verbessert sie im allgemeinen die Chancen einer Heilung. Die bösartig wuchernden Zellen des krebskranken Gewebes werden zerstört oder zumindest doch stark angegriffen und an ihrer Vermehrung gehindert. Man kennt zwei Methoden der Behandlung: Entweder werden langlebige R.e mehrere Male extern angewendet, oder man führt den kranken Geweben halbwertzeitige R.e zu. Die erste Methode ist die Teletherapie. Hier werden Röntgenstrahlen eingesetzt. Bei den verwendeten R.en handelt es sich meistens um Gammastrahler wie Kobalt 60. Strahlenquellen können aber auch in den Tumor selbst eingepflanzt werden. Zu diesem Zweck verwendet man schon seit langem Radium Nadeln, Gold 198 und Kobalt 60 Implantate. Diese Art der Behandlung erfordert wesentlich geringere Strahlungsdosen. Eine weitere therapeutische Methode plaziert die Strahlenquelle ebenfalls direkt in das krankhafte Organ, jedoch mit Hilfe einer chemischen Substanz, die sich in dem betroffenen Organ konzentriert. So kann Jod 131, das sich in der Schilddrüse konzentriert, zur Behandlung einer Überfunktion benutzt werden. Phosphor 32 wird oral verabreicht und dient zur Therapie eines Blutkrebses, bei dem sich die roten Blutkörperchen immer weiter ausbreiten. Durch die Behandlung wird die Bildung roter Blutkörperchen verlangsamt. Schließlich können Geräte mit Betastrahlern zur Behandlung von Hautkrebs direkt auf die erkrankten Stellen gesetzt werden.
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