Anämie perniziöse

Perniziöse Anämie heißt »gefährliche Blutarmut«. Dieses Beiwort »gefährlich« war früher auch vollauf gerechtfertigt, denn die Krankheit endete meist über kurz oder lang tödlich. Heute braucht ein Patient, der an einer perniziösen Anämie leidet, um sein Leben und sein Wohlbefinden nicht mehr zu fürchten, wenn er die notwendige Behandlung regelmäßig und auf die Dauer durchührt. Die perniziöse Anämie entsteht durch eine Reifungsstörung der Erythrozyten und weist neben den Anzeichen der Blutarmut noch Symptome von seiten des MagenDarmKanals und des Nervensystem

s auf. Typische Anzeichen sind eine blaßgelbliche Haut, Zungenbrennen, glatte ie lackiert aussehende Zunge, Verdauungsbeschwerden durch Salzsäuremangel •es Magensaftes, Ameisenlaufen in den liedern, Gangunsicherheit in der Dunkelheit, allgemeine Muskelschwäche, Konzentrationsschwäche. Der Arzt findet im oten Blutbild charakteristische Veränderungen. Die Reifungsstörung der roten Mutkörperchen ist durch einen Mangel an Vitamin B12, Folsäure und am sogenannen »Intrinsic factor« der Magenschleimaut bedingt. Dieser Faktor ermöglicht sie Aufnahme des mit der Nahrung zugeführten Vitamins B12, das vor allem im Fleisch vorhanden ist. Die Behandlung besteht in der regelmäßigen Injektion von reinem Vitamin Bis. stärke und Abstände der Injektionen betimmt der Arzt nach Kontrollen des Blutbildes Es handelt sich dabei ähnlich wie ei der Behandlung der Zuckerkrankheit mit Insulin um eine Ersatztherapie. Das gedeutet zweierlei: 1. Durch die Behandlung wird die Krankheit als solche nicht geheilt, so dass der Patient eines Tages keiner weiteren Behandlung mehr bedarf. .Durch die Behandlung wird der Kranke Sem Gesunden gleichgestellt. Voraussetzung ist allerdings, dass die Behandlung dauernd, regelmäßig und in genügender Dosierung fortgeführt wird; anderenfalls ist mit schweren Rückfällen zu rechnen.

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