Bechterewsche Krankheit

Diese auch Spondylarthritis ankylopoetica genannte, chronisch entzündliche rheumatische Erkrankung befällt vorwiegend die Wirbelsäule und die DarmKreuzbeingelenke. Sie führt nach voller Ausprägung zu einer hochgradigen Verkalkung der Wirbelsäulenbänder, Entzündung der kleinen Wirbelgelenke und Versteifung der DarmKreuzbeingelenke. Das Leiden bevorzugt mehr Männer als Frauen und beginnt meistens zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. Die Krankheit beginnt mit Schmerzen in den Rückenpartien, ischiasähnlichen Schmerzen, Steifigkeit in den befallenen Gelenke

n, Schwäche und Mattigkeit; oft kommt es zu einer rheumatischen Regenbogenhautentzündung (Iritis). Die Krankheit schreitet nur langsam fort, führt aber schließlich zur völligen Versteifung der Wirbelsäule und des Brustkorbes; dadurch Behinderung der Atmung mit Neigung zu Lungenentzündung, Lungentuberkulose und Herzschwäche; es tritt eine hochgradige Verkrümmung der Wirbelsäule ein. Die Röntgenbilder, besonders die »Bambusstabbildung« der Wirbelsäule, sind typisch. Der Arzt kann den Patienten insofern beruhigen, als dieses Leiden bestimmt nicht tödlich ist. Nach der Wirbelsäulenversteifung hören auch die Schmerzen auf. Es muss für eine Besserung des Allgemeinzustandes durch eine kalorien- und vitaminreiche Kost gesorgt werden. Solange sie noch arbeitsfähig sind, müssen die Patienten täglich Ruhepausen einschalten. Ohne Schmerzmittel, die gleichzeitig die Beweglichkeit verbessern, kommt man nicht aus. Die Wirbelsäule darf aber nicht ruhiggestellt werden; es sind tägliche gymnastische Übungen durchzuführen, vor allem Atem- und Nackenübungen; der Kranke soll auf einer festen Matratze und mit nur einem Kopfkissen schlafen. Manchmal wird auch eine Röntgenbestrahlung der Wirbelsäule verordnet, durch die es ebenfalls zu Schmerzlinderung und Verbesserung der Beweglichkeit kommt. Chirurgische Eingriffe sind nur selten erforderlich. Im fortgeschrittenen Stadium muss eventuell ein Gipskorsett mit Kinnstütze getragen werden.

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