Blasenkatarrh

(Zystitis). Ein Blasenkatarrh äußert sich durch starken Harndrang, der den Patienten zwingt, in kurzen Zeitabständen die Toilette aufzusuchen, manchmal auch durch das Gefühl des Brennens in der Harnröhre beim Wasserlassen, gelegentlich sogar durch eine Rotfärbung der spärlichen Harnmenge, die jedesmal entleert wird. Es kann sich auch eine geringe Blutbeimengung zeigen, wenn die Entzündung der Blasenschleimhaut so stark ist, dass hier und da ganz kleine Blutaustritte aus der entzündeten Schleimhaut erfolgen. Das sind die Hauptsymptome des Blasenkatarrhs, der im akuten Stadium sogar mit Fieber

einhergehen kann und der bei chronischem Verlauf die einzelnen Beschwerden in etwas abgemilderter Form zeigt. – In den meisten Fällen ist eine Erkältung der Anlaß zum Auftreten des Blasenkatarrhs. Die Erkältung allein genügt aber nicht, um eine Entzündung der Blasenschleimhaut hervorzurufen. Vielmehr schafft die Abkühlung nur den Boden, auf dem sich Entzündungserreger, die in der Blase vorhanden waren, ansiedeln können. Durch die wesentlich kürzere Harnröhre der Frau können bei ihr eher einmal Entzündungserreger in die Blase gelangen als beim Mann; deshalb erkranken Frauen auch wesentlich häufiger an einem akuten Blasenkatarrh als Männer, obwohl Männer sicher ebensooft wie Frauen einer entsprechenden Erkältung ausgesetzt sind. – In leichten Fällen wird ein akuter Blasenkatarrh meist in wenigen Tagen abklingen, wenn man den Unterleib warm hält (wichtig ist wollene Unterwäsche!), auf die Blasengegend ein Heizkissen oder eine Wärmflasche legt und reichlich Bärentraubenblättertee trinkt. Dabei wirkt der eigentliche Teeblätterextrakt gegen die Entzündungserreger, während die reichliche Flüssigkeitsmenge zugleich die Blase gut durchspült und so mechanisch reinigt. Praktisch und gut bewährt sind die tassenfertigen NierenBlasenTeepulver. Bei stärkerer, sehr schmerzhafter Entzündung wird der Arzt schmerzstillende oder krampflösende Mittel und ein Chemotherapeutikum verschreiben. – Die Entzündung der Blasenschleimhaut benötigt zu ihrer Ausheilung 714 Tage. Wenn eine Zystitis wesentlich länger dauert oder öfter rezidiviert, ist eine genaue ärztliche Untersuchung unbedingt geboten.

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