Gesundheitslexikon
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Cholera

Eine der fünf quarantänepflich- tigen Weltseuchen ist die asiatische oder epidemische Cholera, die noch im vorigen Jahrhundert überall in der Welt zu großen Epidemien geführt hat. Heute ist die Cholera nur noch in einzelnen Gegenden Asiens heimisch. Epidemien an anderen Orten sind meistens auf dem Seeweg eingeschleppt worden. Die Erreger der Cholera, die Choleravibrionen, werden mit infiziertem Trinkwasser oder Nahrungsmitteln aufgenommen. Die Verunreinigung der genannten Lebensmittel erfolgt durch Ausscheidungen von Patienten. Die Inkubationszeit beträgt 35 Tage. Die Krankheit spielt sich im Dünndarm ab. Die ersten Anzeichen sind Erbrechen
und Durchfälle. Es kommt bald zu häufigen schmerzlosen reiswasserartigen Durchfällen ohne Fieber. Der große Verlust an Wasser und Salzen führt schnell zu schweren Austrocknungserscheinungen (spitzes, verfallenes Aussehen; heisere Stimme, Fältelung der Hände – »Waschfrauenhände«, blaue Lippen, starker Durst, Aufhören der Harnabsonderung, Muskelkrämpfe, Untertemperatur, Schwäche, Benommenheit). In schweren Fällen können Ausbruch der Krankheit und Tod an einem Tag erfolgen. Sonst beträgt die Sterblichkeit 3050 Ob °. Die Behandlung beschränkt sich auf die energische Zufuhr von Infusionslösungen zum Ausgleich des Wasser- und Salzverlustes sowie zur Stützung des Blutkreislaufs. Die Chemotherapie, auch mit Antibiotika, hat sich nicht bewährt. Wichtig ist die Prophylaxe: Choleraschutzimpfung vor Reisen in gefährdete Gebiete; leider hält die Schutzwirkung nur sechs Monate an. Im Lande selbst ist auf peinliche Wasser- und Nahrungsmittelhygiene zu achten.

 

 

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