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Herzrhythmusstörungen
Das Herz hat eine zweifache Nervenversorgung: sein »eigenes« Nervensystem, das sich, teilweise innerhalb der Herzmuskulatur gelegen, vom rechten Vorhof zu den Kammern und bis in die Herzspitze erstreckt, und eine »übergeordnete« Nervenversorgung durch das vegetative Nervensystem, wodurch die Verbindung zum übrigen Körper und zum Gehirn hergestellt ist. Das eigene Nervensystem sorgt dafür, dass jeder einzelne Herzschlag normal abläuft, dass sich zuerst die beiden Herzvorhöfe und dann die beiden Herzkammern zusammenziehen. Die übergeordneten Nerven dienen dazu, die Arbeit des Herzens den Bedürfnissen des Körpers anzupassen. Von den nervösen Störungen durch diese übergeordneten Nerven ist schon Näheres unter Herzleiden, nervöse, gesagt. Hier soll dem noch hinzugefügt werden, dass eine verhältnismäßig häufige Rhythmusstörung der Herzarbeit, das Herzstolpern (Extrasystolen des Herzens), ebenfalls durch Vermittlung dieser »übergeordneten« Nerven ausgelöst wird, also oft zum Krankheitsbild der nervösen Herzbeschwerden gehört. Bei diesem Herzstolpern hat der Patient das Gefühl, als schlage das Herz einmal ganz schnell und setze dann plötzlich für den folgenden Augenblick aus. Herzrhythmusstörungen können aber auch durch eine Erkrankung des eigenen Nervensystems im Herzen zustande kommen. So kann es beispielsweise geschehen, dass ein Vorhof ganz für sich sehr schnelle Zusammenziehungen macht, die das Blut kaum noch richtig weiterbefördern (sogenanntes Vorhofflattern), oder dass die Herzkammern – weil ihnen die nervösen Impulse von den Vorhöfen her über das herzeigene Nervensystem nicht mehr richtig zugeleitet werden – ganz schnell zu schlagen beginnen (sogenanntes Kammerflimmern). Dieses Herzflimmern kann z. B. auch durch Blitzschlag oder durch einen Elektrizitätsunfall zustande kommen und geht dann evtl. in einen Herzstillstand über. Die in einem solchen Fall sofort unternommene Herzmassage (siehe Herzstillstand) kann manchmal noch das Leben retten. Die genaue Diagnose, welche Reizbildungsoder Reizleitungsstörung vorliegt, ist nur mittels Elektrokardiogramm (siehe Elektrodiagnostik) möglich. In der ’Therapie der Herzrhythmusstörungen hat in den letzten Jahren neben der medikamentösen Behandlung die Elektrotherapie (z. B. Regulierung der Schlagfolge durch Gleichstromimpulse oder Beseitigung des Herzkammerflimmerns durch Elektroschock) sehr an Bedeutung gewonnen.
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