Gesundheitslexikon
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Höhenkrankheit

(Bergkrankheit, Fliegerkrankheit). Höhen bis zu 2000 m werden im Allgemeinen noch gut vertragen. In größeren Höhen treten – infolge der immer geringeren Sauerstoffkonzentration der Atmosphäre und des abnehmenden Luftdrucks – die Anzeichen der Höhenkrankheit auf: beschleunigte Atmung, schneller Puls, Lufthunger, Müdigkeit, körperliche Ungeschicklichkeit und geistige Unentschlossenheit, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, manchmal auch Erbrechen. Die einzelnen Menschen sind gegen den mit der Höhe zunehmenden Sauerstoffmangel verschieden empfindlich. In Höhen über 4000 m bleiben nur noch wenige von den Symptom
en der Höhenkrankheit verschont. (Dementsprechend ist für Bergbesteigungsexpeditionen das Mitführen von Sauerstoffgeräten notwendig.) Bei etwa 8000 m liegt die Grenze, die der Mensch noch ohne Lebensgefahr ertragen kann. Mit einem Sauerstoffapparat allerdings können im Flugzeug Höhen bis zu 14 000 m erreicht werden. Darüber hinaus hält auch der Gesamtorganismus die zunehmende Luftverdünnung nicht mehr aus, so dass, um in noch größere Höhen vorzudringen, festabgeschlossene Stratosphärenflugzeuge bzw. ballons benutzt werden müssen. Mit dieser »Fliegerkrankheit«, von der also Flieger, die in große Höhen aufsteigen, betroffen werden können, darf nicht die Flugzeugkrankheit verwechselt werden, die sich bei manchen Passagieren in Verkehrsflugzeugen einstellt, wie die Seekrankheit bei manchen Schiffsreisenden. Darüber ist unter Seekrankheit Näheres gesagt. Die Erfahrung zeigt, dass eine Gewöhnung an die sauerstoffärmere Luft im Gebirge – im Allgemeinen also Höhen zwischen 1200 und 1800 m – möglich ist. Der Körper bildet dann langsam entsprechend mehr rote Blutkörperchen, die den Organismus auch aus dem geringeren Vorrat an Luftsauerstoff ausreichend versorgen. Aus dieser Erfahrung werden auch Blutarme zur Anregung der Blutbildung ins Hochgebirge geschickt. Bei schwächeren Patienten, besonders bei älteren Leuten mit erhöhtem Blutdruck, ist es ratsam, dass die Gewöhnung an das Hochgebirgsklima dadurch ganz langsam ermöglicht wird, dass sie ihre Reise bis zur Höhe mit Zwischenstationen wie über eine dreibis vierstufige Leiter durchführen und auf jeder Stufe einige Tage verweilen. Von der Fahrt mit Bergbahnen, die in kurzer Zeit sehr große Höhenunterschiede überwinden, ist alten Leuten mit erhöhtem Blutdruck, ebenso Herzkranken, abzuraten.

 

 

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