Gesundheitslexikon
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Lokalanästhesie

(örtliche Betäubung). Nachstehend sollen kurz die Verfahren genannt werden, die der Arzt anwendet, um eine Ausschaltung der Schmerzempfindung in einem begrenzten Bereich des Körpers bei Erhaltenbleiben des Bewusstseins zu erreichen. (Über Narkose s. Betäubung.) Sie kann einmal dadurch erreicht werden, dass die feinen schmerzempfindenden Nervenendigungen innerhalb dieses Bereichs betäubt werden, zum anderen dadurch, dass jene Nerven blockiert werden, die die Schmerzempfindung von diesem Bereich zum Rückenmark bzw. zum Gehirn und damit zum Bewusstsein leiten. Die erste Möglichkeit ist die eigentliche Lokalanästhesie (örtliche Betäubung
), die zweite Möglichkeit muss korrekter Leitungsanästhesie (Unterbrechung der Schmerzleitung) genannt werden. Die eigentliche Lokalanästhesie ist erreichbar: 1. durch Bepinseln der z. B. für einen kleinen operativen Eingriff vorgesehenen Stelle mit einer die Schmerzempfindung ausschaltenden Flüssigkeit (Beispiel: Betäubung der Schleimhaut des Auges oder des Rachens oder der Nase durch Bepinseln mit einer KokainLösung); 2. durch »Vereisung« der Operationsstelle (Beispiel: Aufsprühen von Chloräthyl, das unter starker Abkühlung seiner Umgebung sehr schnell verdunstet) und 3. durch »Infiltrationsanästhesie« (Einspritzen von Novocain in das betreffende Gebiet und dadurch Betäubung bzw. Lahmlegung der in diesem Gebiet vorhandenen schmerzempfindenden Nervenendigungen). Bei der »Leitungsanästhesie« wird Novocain nicht direkt in den Bereich injiziert, den man schmerzunempfindlich machen will, sondern entfernt davon genau in jenen größeren Nerv, der die Schmerzempfindung von diesem Bereich dem Bewusstsein zuleiten würde. Beispiel: Injektion von Novocain in den Empfindungsnerv des Unterkiefers (Injektionsstelle ganz hinten im Unterkiefer, hinter dem letzten Mahlzahn) zur Ausschaltung der Schmerzempfindlichkeit in der ganzen Unterkieferhälfte. Im Prinzip ähnlich wie die Leitungsanästhesie ist die Lumbalanästhesie zu verstehen: Bei ihr wird die betäubende Flüssigkeit in die Umhüllung des untersten Abschnitts des Rückenmarks gespritzt. Damit werden alle schmerzempfindenden Nerven blockiert, die hier ins Rückenmark eintreten, und dadurch Schmerzunempfindlichkeit im ganzen unteren Körperbereich erreicht (also in beiden Beinen, gegebenenfalls auch im Becken bzw. im Unterbauch). Die Leitungsanästhesie wird auch als Behandlungsmethode gegen ständige Schmerzen, z. B. im Bereich einer Muskelgruppe oder eines Amputationsstumpfes oder eines inneren Organs, verwendet. Es hat sich gezeigt, dass eine solche zeitlich begrenzte Unterbrechung der Schmerzleitung, die im Allgemeinen nur wenige Stunden andauert, manchmal zu einer inneren Umstellung der bis dahin ständig beanspruchten Nervenleitung führt und so einen für lange Zeit oder gar für die Dauer anhaltenden Erfolg bringen kann. Unter dieser Voraussetzung wendet der Arzt bei Schmerzleiden die sog. »NovocainBlockade« des für diesen Bereich zuständigen Sdimerzempfindungsnervs an oder die sogenannte »GanglienBlockade«, bei der das Novocain in jenes kleine Nervenzentrum (Ganglion) dicht neben dem Rückenmark gespritzt wird, in das der Sdimerzempfindungsnerv des betroffenen Gliedmaßenabsdmitts einmündet.

 

 

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