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Psychopharmaka

Als Psychopharmaka im weiteren Sinne werden alle Medikamente bezeichnet, die die seelische Befindlichkeit irgendwie beeinflussen (Schlaf, Beruhigungs, Schmerz und Anregungsmittel). Als Psychopharmaka im engeren Sinne gelten die modernen Präparate, die am zentralen Nervensystem angreifen und nicht nur einzelne Funktionen wie Schlaf, Schmerz und Antrieb beeinflussen, sondern das gesamte seelische Erleben und Verhalten sowie verschiedene psychische Störungen und Krankheiten.Die Psychopharmaka im engeren Sinne werden in folgende Gruppen eingeteilt: 1. Neuroleptika
Beruhigungsmittel mit antipsychotischer Wirkung; sie dämpfen Antriebe und Affekte ohne Störung des Bewusstseins und beeinflussen Angst, Wahndenken und Sinnestäuschungen. 2. Tranquilizer (Ataraktika) wirken angst und spannungslösend (»Glückspillen«); gleichzeitig führen sie zu einer Muskelentspannung. Sie sind bei äußerlich bedingten psychischen Spannungszuständen mit ängstlicher Prägung angezeigt; zur Behandlung von Geisteskrankheiten reicht ihr Effekt nicht aus. 3. Antidepressiva –Mittel gegen die Schwermut mit zwei Untergruppen: Thymoleptika mit vorwiegend stimmungsaufhellender Wirkung und Thymerethika mit vorwiegend antriebssteigernder Wirkung. – Die Psycholytika (Halluzinogene, Phantastika) wie LSD (Lysergsäurediäthylamid) erzeugen künstliche Psychosen mit erhöhter Selbstmordgefahr und schweren Persönlichkeitsveränderungen bei chronischem Mißbrauch.Durch die Psychopharmaka hat sich derStil des psychiatrischen Krankenhausesvon Gr und auf gewandelt: Erregte undlaute Kranke sind eine Seltenheit geworden, mechanische Maßnahmen überflüssig;die Wiedereingliederung der Geisteskranken in die gesunde Umwelt wird durchdie Dauertherapie mit Psychopharmakaerheblich erleichtert. Wenn auch durch diePsychopharmaka die Geisteskrankheiten nicht im strengen Sinn des Begriffes geheilt werden, so beheben sie die Symptome, wodurch die akuten Zustände der in Schüben und Perioden verlaufenden Psychosen sowohl gemildert als auch abgekürzt werden.

 

 

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