Gesundheitslexikon
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Schmerz

Der Schmerz wird durch bestimmte Nerven weitergeleitet und dem Gehirn zur Kenntnis gebracht. Gleich hinter dieser sehr allgemeinen Feststellung binnen alle möglichen Schwierigkeiten nur den, der das, was Schmerz ist, näher erklären will. Sie fangen bereits mit der Beschreibung des Schmerzes an. Da gibt es einen Schmerz, der stechend ist, und einen anderen, der ist bohrend, und einen, der ist klopfend; und es gibt drüdeende und kneifende, ziehende, reißende, schneidende Schmerzen und einen dumpfen, hellen oder scharfen Schmerz; und alle Arten von Schmerzen können dauernd vorhanden sein oder anfallsweise auftreten. Wie muss ein Nerv beschaffen sein, der so verschiedene Qualitäten von Empfindungen aufnehmen und weiterleiten kann! Wir können auch nicht immer genau sagen, wo ein Schmerz im Einzelfall entsteht, denn die Nervenfasern breiten sich oft über ein größeres Gebiet aus und verschleiern so seine Herkunft. Manchmal tut es an einer ganz anderen Stelle weh als dort, wo die eigentliche Ursache des Schmerzes sitzt. Wenn es sehr weh tut, schreit man, stöhnt oder seufzt, beißt die Zähne
zusammen – und der Schmerz wird dadurch erträglicher. Kneift man sich beim Zahnarzt ordentlich in den Finger, dann tut das Bohren im hohlen Zahn weniger weh als sonst. Ist man sehr erschöpft, so merkt man weniger von Schmerzen, wie man auch in Augenblicken der Begeisterung und der Aufmerksamkeit von dem schmerzenden Ereignis abgelenkt wird. Alle diese Einzelheiten zeigen, dass der Schmerz sich aus zwei verschiedenen Komponenten zusammensetzt, nämlich aus dem eigentlichen körperlichen Schmerz und dem seelischen Schmerzerlebnis. Der Begeisterte hat alle seine seelischen Kräfte auf ein anderes Ziel gelenkt und deshalb für die Schmerzempfindung keine frei. Wenn das Kneifen in den Finger bei der zahnärztlichen Behandlung den Schmerz lindert, so deshalb, weil die Seele durch den zweiten Schmerz vom ersten abgelenkt wird. Die Möglichkeiten, Schmerz zu empfinden, also die schmerzleitenden Nerven, sind auf der Oberfläche des Körpers sehr dicht vorhanden, während manche inneren Organe ganz ohne schmerzleitende Nerven sind. – Der Schmerz ist seinem Wesen nach vielgestaltig: Der Schmerz als Symptom einer körperlichen Erkrankung (Warnzeichen bzw. Begleitoder Folgeerscheinung). Der Schmerz als selbständiges Leiden (z. B. Neuralgien sowie die weiter unten beschriebene Kausalgie). Das körperliche Schmerzerlebnis bei psychischen Störungen. – Der Schmerz ist auch bedeutsam für die Persönlichkeitsentwicklung und ermöglicht das Kennenlernen und Erleben des eigenen Wesens. Die Bewältigung des Schmerzes erfordert vom Kranken eine tief gehende geistige Auseinandersetzung. über die wesentlichen Verfahren zur Schmerzbetäubung bei operativen Eingriffen usw. s. Betäubung und Lokalanästhesie. Die Schmerzlinderung bzw. beseitigung bei einzelnen Erkrankungen hängt natürlich davon ab, durch welche Vorgänge im Einzelfall der Schmerz ausgelöst wird. Ein besonderes Schmerzleiden, die Kausalgie, muss hier noch erwähnt werden: Bei manchen Menschen treten nach einer Verletzung bestimmter Nerven, wenn die Verletzungsstelle bereits gut verheilt ist, ohne genau erkennbaren Gr und peinigend brennende Schmerzen im Stumpfbereich auf, die durch Berührung usw. noch verstärkt werden. Gelegentlich helfen dagegen VitaminBisInjektionen, öfter Röntgenbestrahlungen; eventuell ist die Ausschaltung der sympathischen Ganglien nötig.

 

 

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