Gesundheitslexikon
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Sonnenbrand

Der Sonnenbrand entspricht meist einer Verbrennung ersten Grades, wenn’s schlimm ist, auch einer Verbrennung zweiten Grades. Einzelheiten über die Krankheitserscheinungen s. Verbrennung. Wenn über den Schutz vor Sonnenbrand gesprochen wird, ist es wichtig zu wissen, dass die ultravioletten Strahlen des Sonnenlichts verschiedene Wellenlängen haben; die kurzwelligen bedingen vornehmlich die Hautrötung, die langwelligen vornehmlich die Hautbräunung. Wer sich mit einem Sonnenschutzmittel einreiben will. um den Sonnenbrand zu verhüten und dennoch schnell braun zu werden, muss also ein Mittel wählen, das vornehmlich die besonders kurzwelligen ultravioletten Strahlen von der Haut
abschirmt, die langwelligeren ultravioletten Strahlen hingegen ungehindert auf die Haut einwirken lässt. Bei vielen Mitteln ist ihre abschirmende Wirkung auf die ultravioletten Strahlen verschiedener Wellenlänge angegeben. – Wer braun werden will, ohne unter einem Sonnenbrand zu leiden, tut gut daran, sich langsam an die Besonnung zu gewöhnen und sie anfangs auf nur etwa zehn Minuten zu beschränken. Frauen sollen vorsichtiger mit dem Sonnenbaden sein als Männer, hellhaarige Menschen vorsichtiger als dunkelhaarige. Nicht zu vergessen: Auch das »indirekte« Sonnenlicht, das vom weißen Strandsand oder auch vom Schnee reflektiert wird, bräunt; man braucht sich nicht direkt in die strahlende Sonne zu legen. Eine kühle Haut, windgekühlte z. B. an der See oder im Winter im Gebirge oder auch durch Naßmachen mit Wasser, bräunt schneller als eine warme Haut. Man bedenke beim Sonnenbaden: Die ultravioletten Strahlen des Sonnenlichts haben nicht nur eine »verbrennende« und eine bräunende Wirkung auf die Haut, sondern sind ganz allgemein biologisch sehr stark wirksam. Das Allgemeinbefinden wird – z. B. durch bessere Widerstandskraft gegen Infektionen – gehoben, der Blutdruck wird gesenkt, die Atmung wird vertieft, der Stoffwechsel wird gesteigert, die Magensaftabsonderung enthält mehr Salzsäure, die Schilddrüse arbeitet stärker, es wird mehr Vitamin D in der Haut gebildet (siehe dazu Rachitis), es wird aber auch die nervöse Erregbarkeit gesteigert usw. Das besagt: Das Sonnenbad ist sicher nicht für jeden gut. Kranke sollten in jedem Fall mit ihrem Arzt sprechen, bevor sie sich wie Gesunde in die Sonne legen. und Gesunde sollten es vorsichtig tun, denn ein Sonnenbrand verleidet den Urlaub und bewirkt auch B. eine allgemeine Nervosität, die sich nicht selten nach einem zu ausgedehnten Sonnenbad einstellt. Schließlich noch: Den Lichtschutz, den die Haut langsam gewinnt, gewinnt sie sehr viel weniger durch die langsam eintretende Bräunung der Haut als vielmehr durch eine Verdickung der obersten Hautschicht, der Hornschicht, die als Folge der Sonnenlichteinwirkung auftritt. Eine junge Frau, die noch keine Falten hat, braucht sich darum nicht viel zu kümmern; wer hingegen schon ein paar kleine Falten hat, sollte bedenken, dass diese Falten durch die Verdickung der Hornschicht der Haut während des Braunwerdens stärker und sichtbarer hervortreten. Was hier vom Sonnenbrand gesagt wurde, gilt ebenso vom Gletscherbrand, der sich bei Wanderungen im Schnee bzw. über Gletscher deshalb so leicht einstellt, weil durch Reflexion der Sonnenstrahlen an der spiegelnden Schneebzw. Eisfläche die Haut sozusagen die doppelte Portion Besonnung erhält. Die Haut soll durch Bekleidung geschützt werden. (Hemden und Blusen aus Nylon u. ä. lassen Ultraviolettstrahlen durch!)

 

 

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