Zytostatika

Darunter werden im weitesten Sinne alle Substanzen verstanden, die Wachstum und Vermehrung der Zellen hindern. Im engeren Sinne bezeichnet man hiermit die tumorhemmenden Substanzen, mit denen eine Chemotherapie der bösartigen Geschwülste versucht wird. Alle diese Mittel wirken irgendwie hemmend auf die Zellteilung. Leider werden nicht nur die krebsig entarteten Zellen in ihrem Wachstum gehemmt, sondern auch alle anderen in rascher Teilung befindlichen Gewebszellen (weiße Blutkörperchen, Blutplättchen

, lymphatisches Gewebe, Magen- Darm- Schleimhaut, Haare, Hoden, Eierstöcke). Die Stärke und das Ausmaß dieser unerwünschten Nebenwirkung wechseln von Präparat zu Präparat; sie sind das größte Hindernis für eine wirkungsvolle Tumortherapie mittels Medikamenten. Am intensivsten wirken die Zytostatika, wenn sie in einer sehr hohen Konzentration direkt an die Tumorzellen herangebracht werden können. Hierzu bedient man sich z. B. der örtlichen Injektion in eine Arterie des befallenen Organs. Außerdem verursachen die Zytostatika bei hochdosierter oder schneller Zufuhr erhebliche Übelkeit und Erbrechen. Eine totale Heilung einer Krebsgeschwulst durch tumorhemmende Substanzen ist nur in seltenen Ausnahmefällen möglich. Die Hauptanwendungsgebiete sind heute: 1. Akute und chronische Leukämien und andere Blutkrebse. 2. Behandlung ausgedehnter Tumoren, die nicht mehr operiert oder bestrahlt werden können. 3. Zur Voroder Nachbehandlung der chirurgischen Tumorbehandlung. 4. Zur Unterstützung während oder nach Röntgenbestrahlung. Die Zytostatika können in folgende Gruppen eingeteilt werden: Alkylierende Substanzen (Alkylantien) wie StickstoffLost, Tretamin usw. – Antimetaboliten wie Folsäureantagonisten, Purin und PyrimidinDerivate. – Naturstoffe wie der Inhaltsstoff der Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) und der einer Schlingpflanze (Vinca rosea), Actinomycin C (aus Pilzen).

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Zytoplasma