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Arthrosis deformans
Als Arthrosis deformans oder Osteoarthritis werden alle chronischen degenerativen Gelenkerkrankungen bezeichnet, die gewöhnlich mehrere Gelenke, besonders die vom Körpergewicht belasteten, befallen. Sie haben mit dem entzündlichen Rheumatismus nichts zu tun. Die Ursache der Erkrankung, die zu den häufigsten der ärztlichen Praxis zählt, ist unbekannt. Folgende Faktoren begünstigen das Auftreten der Arthrosis deformans: Alter (nach dem 40. Lebensjahr), Geschlecht (mehr Frauen als Männer, besonders in den Wechseljahren), Erblichkeit (familiäre Häufung), Stoffwechselstörungen (Fettsucht ), frühere Gelenkverletzungen und Gelenkschäden (Überlastung des Gelencknorpels), Klima und Wetter (Feuchtigkeit, Kälte). Die Erkrankung beginnt mit einer Degeneration des Gelencknorpels. In der weiteren Folge kommt es zu Veränderungen an Knochen und Gelenckapsel, es treten Gelenkergüsse und freie Gelenckörper (verkalkte Knorpelteilchen) auf. Durch Degeneration der Gelenckapsel und des über den Gelenken liegenden weichen Bindegewebes können sich an den Endgelenken der Finger die typischen Knötchen bilden. Am häufigsten sind die Knie und Hüftgelenke betroffen, dann die Gelenke der Wirbelsäule, die Hand- und Fingergelenke, das Schultergelenk. Man unterscheidet drei Stadien: 1. Frühsymptome: leichte Schmerzen unbestimmten Charakters, besonders nach größeren Anstrengungen; typischer Einlauf schmerz. 2. Ausgeprägtes Bild: Einlauf, Bewegungs, Ruhe- und Nachtschmerzen; zunehmende Bewegungseinschränkung bis zur Versteifung. 3. Der akute Reizzustand: Jederzeit können plötzlich stärkste Schmerzen mit einem erheblichen Gelenkerguß und Versteifung auftreten. – Der Arzt stellt bei der Untersuchung folgende Befunde fest: Bewegungseinschränkung und Steifigkeit, Schwellungen und Deformierung des Gelenks, Knirschen bei Bewegung, Muskelschwund; im Röntgenbild zeigen sich typische Veränderungen. Die Laborbefunde sind nicht charakteristisch. Zur Behandlung: Entlastung und Schonung der betroffenen Gelenke. Häusliche Übungsbehandlung zur Kräftigung der Muskulatur. Aktive Bewegung ist nützlicher als Massage, doch darf die Schwelle der Schmerzhaftigkeit nicht überschritten werden. Örtliche Wärmebehandlung (Fangopackungen, heiße Bäder, Kurzwellenbestrahlung usw.). Gewichtsabnahme zur Entlastung der Gelenke. Der Arzt verschreibt schmerzstillende Medikamente und gibt eventuell lokale Cortisoninjektionen in die betroffenen Gelenke. Manchmal sind orthopädische Hilfsmittel (Schienen, Hülsenapparate) notwendig. Bei unerträglichen Schmerzen und ausgeprägten Gelenkveränderungen kann auch eine chirurgische Behandlung angezeigt sein (künstliche Gelenkversteifung, Gelenkplastik, Knochenabmeißelung, Entfernung freier Gelenckörper).
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