Gesundheitslexikon
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Beweglichkeitstraining

Beweglichkeit, oft auch als Gelenkigkeit oder Flexibilität bezeichnet, ist die Fähigkeit, Bewegungen mit einer bestimmten Schwingungsweite in den Gelenken auszuführen. Genaue Angaben über die Schwingungsweite der einzelnen Gelenke, etwa des Ellenbogengelenks oder Schultergelenks, kann man nicht machen, weil die Gelenkigkeit individuell unterschiedlich ist und von verschiedenen Faktoren, wie z.B. Alter, Geschlecht, Konstitution, Trainingszustand, Tageszeit, Temperatur, abhängt. Zweifellos gibt es eine angeborene, übermäßige Beweglichkeit der Gelenke
, die manche Menschen zu Spitzenleistungen im Sport oder in der Artistik befähigt. Während bestimmte Sportler, z. B. Turner oder Kunstspringer, ein spezielles GelenkigkeitsTraining benötigen, genügt es in den meisten Sportarten, auch im Fitness- und Gesundheitssport, die Beweglichkeit durch bestimmte Streck- und Dehnübungen durch Gymnastik und Stretching zu fördern.
Die knöcherne Gelenkstruktur ist nicht beeinflußbar, jedoch lassen sich die das Gelenk umgebenden Muskeln, Sehnen und Bänder sehr wohl trainieren. Das optimale Alter zur Verbesserung der Beweglichkeit im Bereich der Wirbelsäule, des Schultergürtels und des Hüftgelenks liegt für Mädchen im Alter zwischen 9 und 12 und für Jungen zwischen 11 und 14 Jahren. Die Gelenkigkeit von Frauen ist wegen der geringeren Muskelmasse wesentlich besser als beim Mann.
Mit dem Alter nimmt die Beweglichkeit ab, vor allem ab dem 3. Lebensjahrzehnt, weshalb im Alter regelmäßige Dehnungsübungen besonders wichtig sind. Während ein Kleinkind noch extreme Bewegungen in allen Grundgelenken durchführen kann, ist dies im Alter durch die versteifenden, degenerativen Prozesse nicht mehr möglich. Dehnungsreize, die regelmäßig erfolgen, erhalten die Muskeln, Sehnen und Bänder der Gelenkkapsel beweglicher und beugen Versteifungsprozessen im Alter vor. Aber auch vor Beginn eines Trainings sind Dehnungsübungen wichtig, damit die Muskulatur aufgewärmt wird und um eventuellen Verletzungen vorzubeugen. Welche Bedeutung der Gelenkigkeit nicht nur im Sport, sondern auch im Alltag zukommt, zeigt folgendes Beispiel: Wenn ein Gelenk über längere Zeit wegen eines Knochenbruchs in einem Gipsverband fixiert wurde, können nach der Abnahme des Gipses bestimmte Gelenkbewegungen nur unzureichend oder gar nicht mehr durchgeführt werden. Erst nach tagelangem Training und ständiger, aktiver Anspannung und Verkürzung sowie durch Massage und Wärmebehandlung läßt sich die normale Gelenkbeweglichkeit wieder herstellen. Wenn selbst gesunde Menschen schon in jüngeren Jahren zunehmend ungelenkiger und unbeweglicher werden, dann hängt dies mit der steigenden Bewegungsarmut (Auto, Fahrstuhl, Fernsehen) in unserer Gesellschaft zusammen. Bleiben Sie deshalb nicht nur geistig, sondern auch körperlich beweglich, indem sie regelmäßige Dehnübungen in Ihr Gesundheitssportprogramm aufnehmen!

 

 

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