Gesundheitslexikon
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Stretching

Stretching gilt unter den verschiedenen gymnastischen Dehnungstechniken heute als die optimalste Methode, nicht nur im Leistungssport, sondern auch im Fitness- und Gesundheitssport.
• Stretching steigert die Beweglichkeit und Gelenkigkeit am effektivsten.
• Stretching ist die Dehnungsmethode mit der geringsten Verletzungsgefahr.
Allerdings ist es keineswegs so, daß die gute alte Gymnastik völlig überholt wäre. Die herkömmlichen aktiven Dehnungsübungen mit Federn und Schwingen sowie die passive Dehnungsmethode mit Partnerhilfe o. ä. haben sich jahrzehntelang bewährt und werden sicherlich auch weiterhin praktiziert. Die schwunghaften Dehnungsübungen führen jedoch nicht zu einer so ausgeprägten Dehnungsfähigkeit wie das Stretching und sie dürfen wegen des Verletzungsrisikos nicht zu abrupt und stark ausgeführt werden. Diese Probleme stellen sich sicherlich eher im Leistungssport, während im Fitness
- und Gesundheitssport der Spaß mindestens ebenso wichtig ist, wie die Effektivität.
Die Stretchingmethode wurde in den USA begründet, vor allem von Bob Anderson (1975) und kam Anfang der 80er Jahre zu uns. Das Stretching ist keine neue modische Welle, sondern eine Dehnungsmethode, die eigentlich schon lange bekannt und auch schon immer angewendet wurde, z. B. von Ballettänzern, Akrobaten, Eiskunstläufern, aber erst in jüngster Zeit eine breitere Beachtung im Sport fand.
Das Wort Stretching kommt aus dem Englischen (to stretch = dehnen, strecken) und weist darauf hin, daß es um eine Dehnung und Streckung der Muskeln geht. Bei der Stretchingmethode handelt es sich um das langsame Einnehmen einer Dehnungsposition, die mindestens 10 Sekunden, maximal bis zu 60 Sekunden eingehalten wird. Medizinisch geht es dabei darum, daß die Auslösung des Muskeldehnungsreflexes soweit wie möglich reduziert wird, wodurch sich das Verletzungsrisiko auf ein Minimum verringert. Dabei wird der sogenannte inverse Dehnungsreflex der Sehnenspindeln ausgenutzt, d. h. wenn die Muskeldehnung einen bestimmten Stellenwert überschreitet, kommt es unter Einwirkung der Sehnenspindel zu einer Beendigung der internen Muskelanspannung, die den Muskel sonst vor dem Zerreißen schützt, und damit zur Entspannung der Muskulatur.
Im Stretching gibt es verschiedene Varianten, die man im Prinzip auf zwei Methoden, das sanfte Dauerdehnen und die harte Anspannungs-Entspannungs-Methode, reduzieren kann. Bei der Durchführung der Stretchingübungen im Fitness- und Gesundheitssport sollten Sie die sanfte Methode anwenden. Sie besteht aus drei Stufen:
Stufe 1: Dehnen Sie den Muskel langsam und sanft, bis Sie ein leichtes Gefühl des Ziehens spüren.
Stufe 2: Verbleiben Sie 15-20 Sekunden in dieser Dehnungsposition und versuchen Sie dabei, den Muskel bewußt zu entspannen. Sie werden spüren, wie das Ziehen nach den 15-20 Sekunden etwas nachläßt.
Stufe 3: Nun verstärken Sie die Dehnung weiter, wobei Sie langsam nachdehnen, bis Sie erneut ein Ziehen spüren. Versuchen Sie dabei wiederum, den Muskel bewußt zu entspannen. Bleiben Sie in dieser Position noch einmal ca. 20 Sekunden.
Damit das Stretching seine volle Wirkung entfaltet, sollten Sie zusätzlich folgende Punkte beachten:
• Vermeiden Sie jedes Schmerzgefühl. Stretching darf nur leicht ziehen, nicht weh tun. Bei einer Verletzung oder bevor die Verletzung nicht ausgeheilt ist, sollten Sie natürlich kein Stretching durchführen.
• Während der Dehnung tief und ruhig atmen. Keine - Preßatmung.
• Sorgen Sie für eine angenehme äußere Umgebung in einem ruhigen Raum und lassen Sie sich bei den Übungen Zeit. Eine Gymnastikmatte oder ein weicher Teppichboden genügen als Unterlage.
• Führen Sie Ihre Stretchingübungen regelmäßig durch. Am günstigsten ist es, wenn Sie sich jeden Morgen 10 Minuten beweglich machen, um Ihre noch steifen Gelenke wieder in Form zu bringen. Auf jeden Fall sollten Sie sich vor jedem sportlichen Bewegen stretchen!
Stretching entspannt und wirkt zugleich leistungsfördernd, denn vorgedehnte, gut durchblutete Muskeln können besser und ökonomischer arbeiten. - Stretching können Sie in jedem Alter durchführen. (Stretchingübungen Praxisteil)

 

 

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