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Ehehygiene
Die Hygiene ist die Lehre von der Erhaltung und Erhöhung der Gesundheit des Menschen. Die Ehehygiene verfolgt die gleichen Ziele in bezug auf das Geschlechtsleben in der Ehe. Die Ehehygiene betrifft Mann und Frau in gleicher Weise. Sie verlangt von beiden gegenseitiges Rücksichtnehmen und Verstehen. Von der Güte der geschlechtlichen Hygiene hängt das ganze Eheleben und das Schicksal der Nachkommen ab. Die Körperpflege der Geschlechtsregion verlangt in der Ehe Diskretion und Abstand. Nachlässigkeit und Schamlosigkeit können sehr leicht auf den Partner abstoßend wirken. Die tägliche Reinigung der Geschlechtsorgane mit Wasser und Seife sollte eine Selbstverständlichkeit sein; ebenso die Reinigung nach jedem Geschlechtsverkehr und Stuhlgang. Scheidenspülungen gehören allerdings nicht zur täglichen Toilette der gesunden Frau; sie sind nur auf ärztliche Anweisung vorzunehmen. Jede Krankheitserscheinung an den Geschlechtsorganen (Entzündung, Schwellung, AusFluss, Ausschlag) sollte zu einer ärztlichen Untersuchung veranlassen. Zur Zeit der Regelblutung ist ganz besonders auf peinliche Sauberkeit zu achten; allerdings darf in dieser Zeit die Scheide selbst nicht gereinigt werden. In der Schwangerschaft und im Wochenbett ist ebenfalls Reinlichkeit der äußeren Geschlechtsteile eine selbstverständliche Pflicht. Der Geschlechtsverkehr kann für die Part- ner höchste Seligkeit, aber auch Anlaß zu Ekel und Abscheu bedeuten. Zumeist kommt es zu letzterem durch übermäßige Forderungen des Mannes und zu starke Einschränkung von seiten der Frau. über die Häufigkeit des ehelichen Geschlechts- verkehrs lassen sich keine allgemeingülti- gen Regeln aufstellen. Die Schwankungen nach Veranlagung und Alter sind sehr groß. Eine diesbezügliche Übereinstimmung der Eheleute liegt im Interesse eines harmonischen Zusammenlebens. Von Luther stammt bekanntlich der Rat: »Zweimal in sieben Tagen.« In den letzten zwei Monaten der Schwangerschaft sollte kein Geschlechtsverkehr mehr stattfinden; es besteht die Gefahr einer Infektion der Gebärmutter. Die Wechseljahre der Frau brauchen keineswegs das geschlechtliche Zusammenleben zu beeinträchtigen. Natürlich soll der Mann in dieser Zeit seiner Frau besonders rücksichtsvoll begegnen. Die Eheberatungsstellen der Gesundheitsämter und anderer Institutionen sind nicht nur für Brautleute da; auch Eheleute können sich hier bei Schwierigkeiten (Kinderlosigkeit, Empfängnisverhütung, Adoption usw.) Rat holen. – Weitere Einzelheiten, die in das Gebiet der Ehehygiene gehören, sind unter Befruchtung, Geburtenregelung, Geschlechtskälte, Geschlechtsleben, Kinderlosigkeit besprochen.
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