Gesundheitslexikon
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Frühgeburt

Alle Neugeborenen mit einem Geburtsgewicht von 2500 Gramm und weniger werden als Frühgeborene bezeichnet. Man hat diese Maßzahl gewählt, weil die Schwangerschaftsdauer nicht immer genau bekannt ist. Die Häufigkeit der Frühgeburten liegt zwischen 5 und 100/0. Diese Kinder mit einem zu geringen Geburtsgewicht sind besonders pflegebedürftig. Die Grenze der Lebensfähigkeit liegt bei etwa 600 Gramm. – Ursachen der Frühgeburt von seiten der Mutter: schwere Erkrankungen (Herzfehler, Nierenerkrankungen, Schwangerschaftsvergiftung usw. usw.). Infektionskrankheiten (Tuberkulose, Syphilis, Toxoplasmose), Anomalien der Gebärmutter
und der Geburtswege, körperliche Überanstrengung, seelische Erschütterungen. – Ursachen von seiten des Kindes: Zwillings- oder Mehrlingsgeburten, Mißbildungen, Infektionskrankheiten der Frucht. Kennzeichen der Frühgeburt: verminderte Körperlänge, Magerkeit, greisenhafter Gesichtsausdruck, dünne rote Haut, wolliger Flaum auf der Haut, relativ großer Kopf, Fingernägel überragen noch nicht die Fingerkuppen, tiefstehender Nabel, unreife Geschlechtsteile (bei Knaben ist der Hoden noch nicht im Hodensack; bei Mädchen klaffen die Schamlippen). Der körperlichen Unreife entspricht auch eine funktionelle Unreife; das gilt vor allem für Atmung, Verdauung und Wärmeregulation. Die Frühgeborenen sind äußerst anfällig gegen Infekte. Frühgeborene mit einem Gewicht unter 2000 Gramm sollen in Frühgeborenenzentren aufgezogen werden. Im Inkubator (»Brutkasten«) sind gleichbleibende Wärme, Luftfeuchtigkeit und Sauerstoffzufuhr garantiert. Dazu kommt der Schutz vor Infektionen. Das durchsichtige Wärmebett gestattet außerdem die laufende Kontrolle des unbekleideten Frühgeborenen und die notwendigen Pflegemaßnahmen. Die Nahrung wird anfangs durch eine Nasensonde eingeführt. Die Frühgeborenen weisen auch noch nach Ablauf des ersten Lebensmonats eine geringe Übersterblichkeit auf. Den Rückstand in der körperlichen Entwicklung holen diese Kinder im Allgemeinen erst mit 4 bis 6 Jahren ganz auf; das gilt auch für die geistige Entwicklung. Die weitere Entwicklung der überlebenden Frühgeborenen verläuft in der überwiegenden Mehrzahl zufriedenstellend.

 

 

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