Gesundheitslexikon
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Gesichtspflege

Über dieses Thema gibt es eine Menge Bücher, und mit diesem Thema sind viele Kosmetikerinnen und Schönheitssalons und überdies auch eine große Gruppe von Industriewerken, die entsprechende Schönheitsmittel in allen nur erdenklichen Mischungen herstellen, beschäftigt. Demzufolge muss das, was hier zum Thema »Gesichtspflege« gesagt werden kann, sehr bescheiden wirken. Der Platz reicht nur aus, um das prinzipiell Wichtige kurz zu erwähnen. — Zuvor sei noch bemerkt: Manches Prinzipielle einer vernünftigen Gesichtspflege gilt genauso für die Pflege der übrigen Körperhaut und ist unter Hautpflege erwähnt. über ein paar spezielle unliebsame Erscheinungen an der Gesichtshaut ist in den Stichwörtern Akne, Mitesser und Sommersprossen
gesprochen. Das Stichwort Kosmetische Chirurgie behandelt jene Eingriffe, die der dafür spezialisierte Chirurg vornehmen kann, um Teilen des Gesichts eine neue Form zu geben oder deren frühere Form wiederherzustellen, wenn sie, durch einen Unfall, entstellend verändert wurden. Zwei Voraussetzungen sind von grundsätzlicher Wichtigkeit, um das Aussehen des Gesichts möglichst lange frisch und jung zu erhalten: eine richtige Ernährung und eine regelmäßige gründliche Reinigung. — Das Aussehen der Haut, ihre Eigenschaften (Glätte, Spannung, Durchblutung usw.), die man teils mit Aufmerksamkeit, teils unbewusst bewertet, ist schon immer ein gutes Spiegelbild für das Wohlbefinden des ganzen Menschen gewesen. Das gilt in besonderem Maße für die Haut des Gesichts. Also muss auch bei Besprechung der Gesichtspflege auf die Notwendigkeit einer »richtigen« Ernährung hingewiesen werden. (Einzelheiten dazu s. unter Ernährung.) Die Haut des Gesichts will sich wohl fühlen und atmen. Dazu muss sie zunächst sauber sein, also oft genug gereinigt werden, morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Zubettgehen. Zur Haut382 reinigung gehört vornehmlich Wasser, in zweiter Linie eine gute, milde, überfettete Seife. Nicht jede Haut verträgt klares (immer lauwarmes und höchstens zum kurzen Nachspülen kaltes) Wasser gleich gut. Ist sie besonders empfindlich, so kann man abgekochtes Wasser (bzw. Regenwasser) verwenden. Zusatz von Mandelkleie oder Mandelmilch macht das Wasser besonders weich. Das Waschen mit Seife, auch mit der mildesten, entzieht der Haut ihre natürliche Fettschicht, die zu ihrem Schutz dienen soll. Das ist unter Hautpflege näher erläutert. Hier dazu die Bemerkung, dass es im Allgemeinen genügt, die Gesichtshaut einmal am Tag mit Seife zu waschen ( und dann wohl meist zweckmäßiger am Abend – nach dem staubigen Tag – als am Morgen), dass man ihr aber auch dann etwas Fett von außen in Form einer milden Fettcreme anbieten soll, um zu vermeiden, dass sie zu trocken und spröde wird. Klopft man die aufgetragene Fettcreme mit den Fingern in die Gesichtshaut ein, so hat man zugleich den erfrischenden, die Hautdurchblutung fördernden Effekt einer Klopfmassage der Gesichtshaut. Nur eine von Natur sehr fette Gesichtshaut bedarf dieser zusätzlichen Fettzufuhr von außen nicht. Zu ihrer Reinigung ist manchmal ein alkoholisches Gesichtswasser besser geeignet als Wasser und Seife. Ganz nebenbei: Wird das Kopfkissen recht häufig frisch bezogen, so empfindet das die Gesichtshaut, die während der ganzen Nacht damit in Berührung kommt, als Wohltat. Prinzipielle Anmerkung zur Gesichtsmassage: Sie wird mit leichtem Druck der auf die Haut gelegten Finger beider Hände in beiden Gesichtshälften zugleich ausgeführt. Sie geschieht immer in Form kleiner kreisender Bewegungen der massierenden Finger. und alle Massagebewegungen streben »nach oben«, um dem »Hängen« der Gesichtshaut entgegenzuwirken. Die Gesichtsmassage zögert also die Faltenbildung hinaus. Frische, etwas feuchte Luft tut der Gesichtshaut wohl. Trockener Wind tut ihr nicht gut. Sonnenbrand ist ihr ausgesprochen schädlich. Die oft so sehnlich erstrebte Sonnenbräune vergröbert übrigens die Hautfalten, nicht die großen, aber die vielen kleinen Fältchen der Gesichtshaut, weil zugleich mit der Bräunung – als natürlicher Schutzvorgang in der Haut gegen die Einwirkung des ultravioletten Lichts – eine Verdickung der obersten Hautschicht, der Hornschicht, stattfindet, und weil durch dieses »Derberwerden« der Haut die einzelnen kleinen Fältchen stärker in Erscheinung treten. Beim üblichen Makeup bekommt die Gesichtshaut zunächst eine Unterlage für den Puder, die immer fetthaltig sein soll. Ihr Farbton soll dem der Haut entsprechen oder einen Schatten dunkler sein. Diese dünn aufzutragende Fettschicht wird sorgfältig mit den Fingern in die Haut eingeklopft. Der Überschuß an Fett wird abgewischt. Die Finger machen das am besten und hinterlassen in dem nunmehr ganz hauchdünnen Fettüberzug keine Spuren. Beim Einkauf der fetthaltigen Pudergrundlage soll man nicht zu sparsam sein. »Feines«, der Haut besonders wohlgefälliges Fett ist im Allgemeinen auch ziemlich teures Fett. Der zweite »Arbeitsgang« besteht im Auftragen des Puders auf die eben zuvor angelegte Pudergrundlage. Dabei tut man gut, die Hautpartie, die mit der in Puder getauchten Watte betupft wird, zu spannen, damit eine möglichst glatte Fläche entsteht. Der Puder soll übrigens – für Tageslicht – nicht gelblich, sondern rosa getönt sein. Der Überschuß an Puder wird dann behutsam mit einem Wattebausch weggewischt. Beim Auflegen von Rouge –nach Auftragen von Pudergrundlage und Puder – ist Vorsicht geboten. Besser kein Rouge als ein Bisschen zuviel. Zur Pflege der Augenbrauen bürstet man sie mit einer kleinen, dafür geeigneten Bürste zunächst gegen den Strich, dann mit dem Strich. Von den meisten Frauen werden die Lippen mehr oder weniger »nachgemalt«. In jedem Fall sollen die Lippen möglichst trocken sein, bevor Farbe aufgetragen wird. Im Allgemeinen wird dazu ein Lippenstift, eine Paste in Stiftform, verwandt. Vorteilhaft zum Schminken der Lippen ist die Verwendung eines Pinselchens. Diese Methode ist nebenbei auch sparsam im Gebrauch. Immer wird zuerst die Kontur gezogen, danach wird die Fläche der Lippen ausgefüllt. Überflüssige Härchen werden im Allgemeinen mit einer kleinen Pinzette ausgezupft. Dann sind sie zwar im Augenblick weg, kommen aber an der gleichen Stelle, an der sie störten, bald wieder. Gibt’s irgendwo im Gesicht besonders lästige und unschön wirkende Haare, so hilft dagegen radikal nur die Verödung jeder einzelnen Haarwurzel mit elektrischem Strom. Das muss aber von einer darin besonders geübten Kosmetikerin ausgeführt werden, denn es erfordert Geschick und Erfahrung, die feine Nadel so genau in Richtung des Haares in die Haarwurzel einzustechen, dass auch wirklich nur diese verödet wird.

 

 

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