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Neuralgie
Bei jener Krankheitserscheinung, die man als Neuralgie bezeichnet, würde der Anatom bei der mikroskopischen Untersuchung des betroffenen Gefühlsnervs keinerlei Veränderung finden. Man nimmt deshalb an, dass die Schmerzempfindungen im Bereich dieses Nervs durch einen abnormen Reizzustand in ihm oder in seiner Hülle zustande kommen. Viele verschiedene Ursachen können zu diesem abnormen Reizzustand eines Gefühlsnervs führen: ein Eiterherd im Körper bzw. die von ihm abgeschiedenen Giftstoffe; der Druck, den Narben auf diesen Nerv an einer Stelle seines Verlaufs ausüben; Einflüsse von Alkohol oder Blei, Infektion en, wie Grippe, Syphilis, Malaria; Erkältungen und Überanstrengungen und schließlich Allgemeinleiden wie Blutarmut, Fettsucht, Zuckerkrankheit, Gicht. Die ziehenden quälenden Schmerzen, die der Betroffene infolge dieses abnormen Reizzustandes eines Gefühlsnervs empfindet, stellen sich oft periodisch ein, sie schwellen an und gehen vorübergehend wieder zurück. örtlich ist das Schmerzgefühl eng an den 661 Verlauf eines Gefühlsnervs gebunden, so beispielsweise an das »Gebiet« des Trigeminusnervs im Gesicht, an den Verlauf des Ischiasnervs, der vom Gesäß an der Hinterseite des Oberschenkels hinab bis in die Wade zieht, oder an den Verlauf eines Zwischenrippennervs. Die TrigeminusNeuralgie, das Gesichtsreißen auf einer Seite des Gesichts, kann durch einen Stirnhöhlenkatarrh oder durch sie sich über eine lange Zeit hin, so können, wenn nichts anderes hilft, zwei Behandlungsmöglichkeiten in Erwägung gezogen werden: die Operation oder die Injektionsbehandlung. Bei der Operation werden die Wurzeln des Trigeminusnervs durchschnitten; bei der Injektionsbehandlung injiziert der Arzt eine den Nerv blockierende Flüssigkeit in die Wurzel des Trigeminusnervs. Zur Behandlung einer Neuralgie gehören: Wärmeanwendungen, Verordnung von schmerzstillenden Mitteln, Bestrahlungen, Vermeidung von Alkohol und von stärkeren Abkühlungen bzw. Erkältungen. Besonders wirkungsvoll bei Neuralgien, gerade auch bei der TrigeminusNeuralgie, hat sich oft Vitamin B12 erwiesen, das in hohen Dosen unter die Haut oder in die Muskulatur injiziert wird.
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