Gesundheitslexikon
gesundheitslexikon
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

 

Zwergwuchs

Über die verschiedenen Drüsen mit innerer Sekretion, deren Hormone für das normale Wachstum von ausschlaggebender Bedeutung sind, s. Wachstum. – Hier sollen lediglich die häufigsten Störungen des Wachstums, die man unter der Bezeichnung »Zwergwuchs« zusammenfaßt, erwähnt werden. – Arbeitet der Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse, der Hypophysenvorderlappen, in dem auch das Wachstumshormon gebildet wird, während der Entwicklungsjahre des Kindes nicht genügend, so bleibt das Kind in seiner gesamten körperlichen Entwicklung (einschließlich der regelrechten Ausbildung der Geschlechtsorgane
und der Keimdrüsen), meist jedoch nicht in seiner geistigen Entwicklung zurück. Es entsteht ein Zwergwuchs, bei dem der ganze Körper einen entsprechend unterentwickelten Eindruck macht (hypophysärer Zwergwuchs). Unter Myxödem (teigige Verdickung der Unterhaut, trockene, spröde Oberhaut, struppiges Haar, gedunsenes Gesicht, stumpfer, blöder Gesichtsausdruck usw.) sind die Erscheinungen geschildert, die auftreten, wenn die Schilddrüse von Geburt an nicht genügend Hormon bildet. Die Kinder bleiben zugleich im Längenwachstum zurück. Es entsteht dadurch das Bild des myxödematösen Zwergwuchses mit entsprechenden Intelligenzdefekten. Durch ständige Zufuhr von Schilddrüsenhormon kann er – zumindest zum großen Teil – behoben werden. (Im Allgemeinen Sprachgebrauch heißt der myxödematöse Zwerg Kretin.) – Ist die Entwicklung des Knochensystems durch einen Mangel an Vitamin D gestört (siehe Rachitis), so kann auch dadurch ein Zurückbleiben in der Längenentwicklung eintreten, das vornehmlich durch eine die Körpergröße mindernde Verbiegung der Knochen bedingt ist. In dieser Weise entsteht das Bild des rachitisdsen Zwergwuchses. In das Kapitel »Zwergwuchs« gehören auch jene Menschen, die einfach insgesamt wesentlich kleiner als die anderen Menschen sind: Die so genannten Liliputaner, die sonst in jeder Beziehung normal entwickelt sind, mit der einzigen Ausnahme eben, dass alle ihre Körpermaße wesentlich unter den üblichen Durchschnittsmaßen liegen. Die Ursache für dieses Zukleinbleiben ist nicht bekannt. – Unbekannt ist auch die Ursache einer anderen Form von Zwergwuchs, die dadurch charakterisiert ist, dass zwar Rumpf und Kopf des Betroffenen in ihrer Größe denen der normal entwickelten Menschen gleichen, die Gliedmaßen aber, also Arme und Beine, infolge einer Störung ihres Längenwachstums wesentlich hinter der normalen Länge zurückbleiben. Die Muskulatur an diesen zu kurzen Armen und Beinen ist oft ausgesprochen kräftig ausgebildet, so dass sie dem Betroffenen anstrengende Muskelarbeit – B. als Artist – gut möglich macht. (Diese Form des Zwergwuchses wird vom Arzt als »chondrodystrophischer Zwergwuchs« bezeichnet.)

 

 

Diese Seite als Bookmark speichern :

 

<< vorhergehender Begriff
nächster Begriff >>
Zwerchfell
Zwillinge

 

Weitere Begriffe : Gelbsucht der Neugeborenen | liquidus a um | Schmerfluss