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Alkoholmissbrauch Eine Alkoholvergiftung kann kurzfristig (akut) oder von langer Dauer (chronisch) sein. Trunkenheit ist das vorübergehende Zeichen einer leichten, akuten Alkoholvergiftung. Chronischer Alkoholismus ist eine Krankheit, die ihre Ursache in tiefgreifenden persönlichen Schwierigkeiten des Trinkers hat.
Der Schweregrad einer Alkoholvergiftung hängt von der Alkoholmenge ab (gemeint ist dabei immer Äthylalkohol, s. Alkohol), die von Magen und Darm aufgenommen wurde. Allerdings ist die Alkoholverträglichkeit unterschiedlich. Die Schwere der Vergiftung bzw. der Grad der Trunkenheit Entgegen der allgemeinen Vorstellung schläfert Alkohol ein und regt nicht etwa an. Er wirkt vorwiegend auf die Nervenzellen im Gehirn. Der Transport dorthin erfolgt ziemlich schnell über das Blut. Die höheren Nervenzentren werden zuerst betroffen. Ihre Funktionen werden gedämpft, und es kommt zur Lockerung von Hemmungen und einem zeitweiligen Wohlgefühl. Das ist die Wirkung, die am Alkohol besonders geschätzt wird. Wirkt aber mehr und mehr Alkohol auf das Gehirn ein, stellen sich unangenehme und stärker enthemmende Erscheinungen und Gefühlsstörungen ein. Selbst kleinere Alkoholmengen beeinträchtigen bereits das Urteilsvermögen und die Einsicht in Zusammenhänge, auch wenn der Trinkende sich einbildet, er sei körperlich und geistig leistungsfähiger geworden. Viele psychologische Tests und Beobachtungen beweisen diese Selbsttäuschung. Deshalb gilt nachdrücklich die Regel, nach Alkoholgenuß niemals Auto zu fahren! Alkohol wirkt auf die Blutgefäße erweiternd. Älteren, chronisch erkrankten Patienten werden manchmal alkoholische Getränke erlaubt, weil sie appetitanregend wirken und Schmerzen odet andere Beschwerden erträglicher machen. Nach ärztlicher Ansicht, gestützt auf weitreichende wissenschaftliche Erkenntnisse, hat mäßiger oder gelegentlicher Genuß alkoholischer Getränke, wenn überhaupt, nur sehr geringe gesundheitsschädigende Wirkung. Wann kann man einen Menschen als Trinker bezeichnen? Nach der neuesten Definition sind weniger die konsumierten Mengen als die Trinkgewohnheiten für die Begriffsfindung von Bedeutung. D. h. gelegentliche alkoholische Exzesse müssen noch keinen Trinker machen, ebensowenig das regelmäßige abendliche Glas Wein. Als Alkoholiker gilt nach WHO Definition, wer länger als ein Jahr Alkohol in großen Mengen konsumiert, die Kontrolle über den Alkoholkonsum verloren hat und dadurch körperlich, psychisch und in seiner sozialen Stellung gefährdet ist. Wann spricht man von Alkoholsucht? 1. Wenn die Gewöhnung des Organismus an den Alkohol eine Steigerung der Alkoholmengen notwendig macht, um den gewünschten Effekt zu erzielen. 2. Wenn der abrupte Entzug des Alkohols zu krankhaften Entziehungserscheinungen führt. An chronischem Alkoholismus leiden in Deutschland schätzungsweise bis zu einer Million Menschen, doch noch höher dürfte die Dunkelziffer sein, also die Zahl der nicht bekannten Fälle. Fortgesetzter und übermäßiger Alkoholgenuß führt zu körperlichen und geistigen Störungen und schließlich zum Tode. Trunksüchtige verkürzen ihr Leben und vermindern ihre Widerstandskraft gegenüber Krankheiten, insbesondere gegen Lungenentzündung; .Nervensystem und Verdauungsorgane sind bei ihnen am meisten beeinträchtigt. Es können Geisteskrankheiten entstehen, wie das . Delirium tremens. Trinker essen wenig, deshalb leiden sie oft an Ernährungsstörungen, besonders an Vitaminmangel, wodurch Nervenleiden noch verstärkt werden. Es gibt keine erschöpfende Erklärung dafür, wie ein Mensch der Trunksucht verfällt. Die medizinisch psychiatrische Forschung liefert einige Hinweise. Nach Meinung der Psychiater fühlt der Trunksüchtige ungeachtet seiner Lebenssituation eine tiefe Unsicherheit. Er leidet unter bedrängenden, unbewußten inneren Konflikten. Der Beginn dieser seelischen Störungen liegt möglicherweise in der frühen Kindheit. Der Trinker flieht mit Hilfe des Alkohols vor sich selbst. Wie kann Trunksucht behandelt und überwunden werden? Die meisten Alkoholiker benötigen die Hilfe eine Psychiaters, um ihre inneren Konflikte verarbeiten zu können. Entwöhnungskuren in Verbindung mit psychotherapeutischer Behandlung sind der beste Weg. Nur wenn sich der Patient über Monate zur Nüchternheit zwingt, besteht die Chance, daß er seine innere Konfliktsituation meistert und eines Tages in der Lage ist, auch ohne Zwang und therapeutische Hilfe dem Alkohol zu widerstehen. Von wesentlicher Bedeutung sind dabei Selbsthilfegruppen (z. B. »Anonyme Alkoholiker«), in denen Betroffene in regelmäßigen Zusammenkünften Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig helfen, ihre besondere Situation zu bewältigen. Unterstützt werden sollten sie dabei von ihren Angehörigen, für die es ebenfalls Selbsthilfegruppen gibt.
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