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Atmung künstliche
Bei allen Personen mit Atemstillstand (Ursachen: Ertrinken, Verletzungen, Vergiftungen, innere Krankheiten usw.), die noch keine sicheren Todeszeichen aufweisen, ist unverzüglich die künstliche Atmung durchzuführen. Je früher die Beatmung beginnt, um so größer sind die Aussichten auf eine erfolgreiche Wiederbelebung. Die Wiederherstellung der Atemfunktion geschieht in drei Etappen: 1. Freimachen der Atemwege. 2. Freihalten der Atemwege. 3. Beatmung. Meistens sind die Atemwege durch den zurückfallenden Unterkiefer und die Zunge verschlossen. Durch Überstrecken des Kopfes in den Nacken und Anheben des Unterkiefers werden die Atemwege freigemacht. Zuvor ist der M und zu öffnen und M und und Rachenhöhle von Fremdkörper n (Erde, Schnee, Speisenreste, GeBiss usw.) zu befreien. Hierzu wischt man den M und mit den Fingern oder Taschentuch aus. Die einmal freigemachten Atemwege werden durch Überstreckung des Kopfes und Schließen des Mundes, erforderlichenfalls durch Anheben des Unterkiefers, weiter freigehalten. Wenn Beatmungsgeräte zur künstlichen Beatmung nicht verfügbar sind, ist die Atemspende das beste Verfahren der künstlichen Atmung. Die Atemspende hat heute die früher geübte künstliche Atmung von Hand weitgehend abgelöst. Die Atemspende hat folgende Vorteile: Durchführbarkeit auf engstem Raum; sichere Entfaltung der Lungen nach allen Richtungen; man erkennt sofort jede Verlegung der Atemwege; nur die richtige Kopfhaltung muss geübt werden. – Bei der Atemspende bläst der Helfer seine Ausatemluft in Nase oder M und des Scheintoten. Die Atemspende erfolgt als MundzuMund- oder MundzuNaseoder MundzuTubusBeatmung. Die Beatmung mit einem Beatmungs- oder Rettungstubus (durch eine ovale Platte ist ein Mundstück gesteckt; am Tubus hängt noch eine Nasenklemme) ist den anderen Methoden vorzuziehen; der Tubus erleichtert die Atemspende und vermeidet die direkte körperliche Berührung. Bei den beiden anderen Methoden kann die Atemspende durch ein Taschentuch erfolgen, das man über das Gesicht des Scheintoten gebreitet hat. Die MundzuNaseBeatmung ist die übliche Form der Atemspende. Sie kann auch in Seitenlage vorgenommen werden. Der Helfer drückt mit vier Fingern der einen Hand das Kinn nach oben und mit dem Daumen verschließt er den Mund; mit der anderen Hand hält er den Kopf durch Druck auf die Stirn in der überstred,ungslage. Der Helfer bläst mit weit geöffnetem M und seine Ausatmungsluft in die Nase des Verunglückten. Dabei sollen die Lippen des Helfers fest auf das Gesicht des Beatmeten gepreßt werden. Die MundzuMundBeatmung wird in gleicher Kopf- und Unterkieferhaltung vorReflomniet, • nur ripr m„nri Atmung, künstliche wird um etwa einen Zentimeter geöffnet und durch diesen Spalt die Luft eingeblasen. Hierbei soll mit zwei Fingern der Hand, die auf der Stirn liegt, die Nase verschlossen werden. Dieses Verfahren soll nur angewendet werden, wenn die Beatmung durch die Nase unmöglich ist (z. B. bei Nasenverletzungen, Schnupfen). Bei kleinen Kindern kann man die Atemspende gleichzeitig über M und und Nase durchführen. Man beginnt die Atemspende unverzüglich mit zehn tiefen, rasch aufeinanderfolgenden Atemstößen. Nach einer Pause von zehn Sekunden setzt man die Atemspende mit etwa 1520 ruhigen, nicht allzu tiefen Atemstößen pro Minute fort. Wenn der Helfer zu kräftig beatmet, verspürt er ein Schwindelgefühl durch zu starkes Abatmen von Kohlensäure. Nach einer Atempause von 30 Sekunden verschwinden diese Erscheinungen; danach soll der Helfer langsamer und weniger tief weiter beatmen. Bei der direkten Beatmung besteht für Helfer und Beatmeten eine Infektionsgefahr; sie kann wie gesagt durch überbreiten eines Taschentuches oder noch besser durch einen Beatmungstubus vermindert werden. In den ersten Beatmungspausen soll man noch zwei Dinge tun: 1. Den Verunglückten gegen Wärmeverlust schützen: nasse Atmung, künstliche Unterlage lagern; mit Decken oder ähnlichem zudecken. 2. Wasser, Schleim, Schaum oder Blut aus den tiefen Atemwegen entfernen: man dreht den Verunglückten schnell auf den Bauch und hebt ihn an den Hüften so an, dass der Kopf im Nacken gebeugt wird; jetzt können die Flüssigkeiten aus den Atemwegen ablaufen.
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