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Haarausfall
Zunächst einmal gibt es einen normalen Haarausfall, der jedoch deshalb praktisch kaum interessiert, weil im selben Tempo neue Haare gebildet werden, so dass der eigentliche Haarbestand der gleiche bleibt. Zum »eigentlichen« Haarausfall kommt es, wenn die Neubildung von Haaren hinter dem normalen »Verschleiß« zurückbleibt, oder wenn das Ausgehen der Haare die normale Neubildung übersteigt. In welchem Lebensalter beim Mann ein Mangel an Neubildung von Haaren einsetzt (Frauen sind in dieser Beziehung besser dran), ist zumindest zu einem Teil eine Frage der von den männlichen Vorfahren ererbten Veranlagung. Das Schütterwerden des Haare s kann durch eine zweckmäßige Kopfmassage verhütet oder hinausgeschoben werden – s. Haarpflege. Zum normalen Haarwuchs bedarf die Kopfhaut einer bestimmten »Geschmeidigkeit«, d. h. eines bestimmten Gehalts an Hautfett. Sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig an Hauttalg der Kopfhaut, also sowohl eine zu fettige ( und dann durch Jucken und Abschilferung fettiger »Schuppen« auffallende) als auch eine zu trockene, spröde Kopfhaut mindern den Haarwuchs, begünstigen also den Haarausfall. Eine entsprechende Kopfhautpflege ist ebenfalls unter Haarpflege erwähnt. Zu einem krankhaften Haarausfall kommt es nach einigen Infektionskrankheiten (z. B. Typhus, Syphilis), bei manchen endokrinen Störungen (z. B. Basedowsche Krankheit), bei gewissen Vergiftungen (Thallium), durch Strahlenschäden und Zytostatika. In allen diesen Fällen – mit Ausnahme der Strahlenschäden – kann der Betroffene sich trösten, dass seine Haare wiederkommen, wenn die Ursache des Haarausfalls nicht mehr wirksam ist. Beim »kreisrunden Haarausfall« (Alopecia areata) fallen im Bereich des sonst mit Haaren gut ausgestatteten Kopfes hier und da und dort in kleineren oder größeren kreisrunden Bezirken die Haare völlig aus. Es kann sogar, wenn Zahl und Ausdehnung dieser Einzelherde wesentlich zunehmen, durch Zusammenfließen der einzelnen haarlosen Bezirke zu einer völligen Haarlosigkeit des Schädels, zur Alopecia totalis, kommen. In den meisten Fällen einer Alopecia areata, deren Ursache noch nicht eindeutig geklärt ist (Schreck?), setzt das Haarwachstum an den kahlen Stellen nach einiger Zeit von selbst wieder ein. Quarzlampenbestrahlungen, Bepinseln oder »Unterspritzen« der Krankheitsherde mit einem Cortisonpräparat können, wenn auch nicht immer, das Wiedereinsetzen des Haarwachstums fördern.
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