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Herzinfarkt Das Herz ist der Motor des Lebens, und der Kreislauf mit seinen Blutbahnen sorgt dafür, daß dieser Motor optimal arbeiten kann. Störungen des Herz-Kreislauf-Systems sind heute die Krankheits- und Todesursache Nummer 1. Jährlich sterben in der BRD 350000 an einer Herz-Kreislauf-Krankheit, das sind etwa 50% aller Todesfälle. 160000 davon erleiden einen Herzinfarkt, der bei 80000 Menschen tödlich endet. Ein Herzinfarkt führt zum totalen Ausfall des Systems. Das gute Funktionieren des Herz-Kreislauf-Systems und eine optimale Blutversorgung müssen deshalb unser Hauptanliegen sein.
Sie spielen auch im Alterungsprozeß eine herausragende Rolle. Hier gilt tatsächlich: »Ich bin so jung wie mein Herz Die Funktionsweise des »Motors des Lebens« ist eigentlich ganz einfach. Das Herz pumpt das aus der Lunge kommende sauerstoffreiche Blut, das arterielle Blut, in alle Bereiche des Körpers. In den Körperzellen erfolgt ein Blutaustausch. Sauerstoff und lebenswichtige Nährstoffe werden abgegeben. Kohlendioxid und Stoffwechselendprodukte aufgenommen. Danach führt das Herz das sauerstoffarme, verbrauchte Blut, das venöse Blut, wieder zurück zur Lunge. Und so geht es immer weiter, ein Leben lang! Das Herz arbeitet das ganze Leben ohne Pause. Allerdings kann man seinem Herzen die Arbeit dabei erleichtern. Es klingt zwar widersprüchlich, aber es ist tatsächlich so, daß ein Herz um so schneller schlägt und um so unökonomischer arbeitet, je mehr man es schont. Gesundheitssportliches Ausdauertraining führt nun dazu, daß sich die Herzkranzgefäße erweitern, so daß eine bessere Durchblutung des Herzmuskels erfolgt. Medizinisch ist dieser Vorgang so zu verstehen, daß durch eine Verringerung der Herzschlagzahl aufgrund eines Trainings die Zeit für die Füllung des Herzmuskels mit Blut in der Erschlaffungsphase länger andauert und eine vermehrte Durchblutung der Herzmuskulatur erfolgt. So steigt die Durchblutung der Herzkranzgefäße selbst im Bereich des Ausdauer-Gesundheitssports bis auf das 5fache an, wodurch der Herzstoffwechsel wesentlich verbessert wird. Bei untrainierten Menschen mit sitzender Arbeitsweise sind die Herzkranzgefäße an sich schon eng und unelastisch, der Blutdurchfluß wird zudem durch verschiedene Schlackenstoffe erschwert, und wenn dann noch Blutgerinnsel hinzukommen, kann es leicht zu einer Einengung oder gar zu einem Verschluß eines Teils der Herzkranzgefäße kommen. Wenn arteriosklerotische Veränderungen an der Innenwand der Herzkranzgefäße die Lichtung der Koronararterien so stark eingeengt haben, daß die Blutversorgung des Herzmuskels behindert oder ganz unterbrochen wird, droht ein Herzinfarkt. Ist ein Hauptast der linken oder rechten Herzkranzarterie betroffen, tritt der sofortige Tod ein, was als Herzschlag bezeichnet wird. Findet der Prozeß des Absterbens von Herzmuskelgewebe aufgrund eines Verschlusses in einem der kleineren Herzkranzgefäße statt, so daß »nur« ein Teil des Herzmuskels nicht mehr versorgt werden kann, spricht man vom Herzinfarkt. Je kleiner das betroffene Blutgefäß ist, desto größer ist die Chance des Überlebens bei narbiger Ausheilung. Ein Herzinfarkt ist also eine Folgeerscheinung der sog. Arteriosklerose, einer degenerativen Gefäßerkrankung, die man früher als Arterienverkalkung bezeichnete. Heute weiß man, daß die krankhaften Gefäßveränderungen weniger durch Kalkablagerungen entstehen. In den meisten Fällen sind die Gefäße über den natürlichen, altersbedingten Prozeß hinaus unelastisch und starr geworden, so daß sich an ihren rauhen, unebenen Innenwänden leicht Cholesterin und andere fettartige Stoffwechselprodukte ablagern. So entstehen die Blutgerinnsel, die dann durch Verschluß eines Gefäßes zum Herzinfarkt führen können. Ausdauertraining beugt einem Infarkt einmal dadurch vor, daß die Herzkranzgefäße weiter werden und elastischer bleiben. So fand man z. B. bei einem 70jährigen Marathonläufer, der bis zu seinem Tod über 1000 Marathonläufe absolviert hatte, Herzkranzgefäße mit einem dreimal so großen Querschnitt wie bei einem wenig trainierten Menschen. Es leuchtet ein, daß in weiten und elastischen Blutgefäßen krankhafte Ablagerungen eine viel geringere Chance haben als in engen und starren. Hinzu kommt noch ein weiterer wichtiger Effekt durch das Ausdauertraining. Kommt es nämlich zu einer Verengung oder gar zu einem Verschluß einer Herzkranzarterie, dann hängt das Überleben des Menschen entscheidend davon ab, ob sogenannte Anastomosen und Kollateralen im Herzmuskel ausgebildet werden. Dabei handelt es sich um die Neubildung von kleinen Blutgefäßen, die wie Umgehungsstraßen bei einer verstopften Hauptstraße dafür sorgen, daß das Blut an einer verengten Koronararterie vorbeigeführt wird und zu den Herzzellen gelangt. Durch Ausdauertraining kann die Neubildung von Anastomosen und Kollateralen positiv beeinflußt werden, weil sie bereits am Anfang des längeren Prozesses einer Einengung der Herzkranzgefäße beginnt. Das ist auch der Grund dafür, daß ausdauertrainierte Menschen nach Aussagen von Herzspezialisten eine Herzattacke oder einen Herzinfarkt viel besser überleben als untrainierte. (— Präventionssport, -. Koronarsport)
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