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Koronarsport Der Begriff »Koronarsport« geht auf das lateinische Wort »corona« zurück, das übersetzt »Kranz« heißt und ursprünglich den Strahlenkranz um die Sonne meinte. Die Blutadern, die den Herzmuskel kranzförmig umschließen und das Herz mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgen, werden deshalb Herzkranzgefäße, Koronarien oder Koronararterien genannt. Beim Koronarsport handelt es sich demnach um jenen Sport, der die Durchblutung der Herzkranzgefäße fördert und auf diese Weise wesentlich zur Rehabilitation von Patienten nach einem Herzinfarkt oder einer Herzoperation beiträgt.
Die überaus große Bedeutung des Koronarsports ergibt sich aus dem überproportionalen Ansteigen der Sterblichkeit durch Herzinfarkt Mit einer so genauen Dosierung der Belastung ist der einzelne in aller Regel überfordert. Hinzu kommt, daß Menschen mit Herzproblemen oft sehr unsicher und ängstlich sind und deshalb das Maß nicht einschätzen können, wann der Sport optimal dosiert ist und ihren Herzkranzgefäßen guttut. Aus diesem Grunde wird der Koronarsport in Gruppen mit 10 bis 25 Teilnehmern unter Leitung eines entsprechend ausgebildeten Übungsleiters sowie in Anwesenheit eines fachlich kompetenten Arztes durchgeführt. Dadurch ist zum einen gewährleistet, daß die Teilnehmer »richtig« Sport treiben, also zu einer für sie persönlich sinnvollen Sportart und adäquaten Belastungsintensität finden. Zum anderen treffen sich hier Menschen mit ähnlichen Krankheitsbildern und Problemen. Das bietet die Möglichkeit des Austausches gemeinsamer Erfahrungen und Erlebnisse und damit auch wichtiger psychologischer Hilfen zur Überwindung und Bewältigung der Herzkrankheit. Die meisten Koronargruppen treffen sich einmal in der Woche für 60 bis 90 Minuten. Zwar stehen dabei Sport und Bewegungstherapie im Mittelpunkt, aber neben den sportlichen Übungen spielen auch gesundheitserzieherische Fragen wie Ernährungsberatung, Probleme des Raucherverhaltens, der Gebrauch von Medikamenten, Autogenes Training und anderes mehr eine wichtige Rolle. Neuerdings heißen diese »Koronargruppen« häufig auch »Herzgruppen«. Die Teilnahme an einer Herzgruppe erfolgt in der Regel aufgrund einer ärztlichen Empfehlung und ist freiwillig. Ein Verzeichnis aller Herzgruppen, die es in Ihrem Bundesland gibt, können Sie von der betreffenden Landesarbeitsgemeinschaft Ihres Bundeslandes erhalten, die Sie bei Ihrem Gesundheitsamt erfragen sollten. Es gibt 3 verschiedene Typen von Koronar- bzw. Herzgruppen: • Die Übungsgruppen zur Nachsorge (Rehabilitation) nach einem Herzinfarkt oder nach einer Herzoperation. Teilnehmerkreis: Belastbarkeit von etwa 25 Watt bis 75 Watt oder weniger als ein Watt pro Kilogramm Körpergewicht am Fahrradergometer. • Die Trainingsgruppen zur Nachsorge (Rehabilitation) nach einem Herzinfarkt oder nach einer Herzoperation. Teilnehmerkreis: Belastbarkeit mit mindestens 75 Watt oder ein Watt pro Kilogramm Körpergewicht am Fahrradergometer. • Gemischte Gruppen zur Nachsorge (Rehabilitation) nach einem Herzinfarkt oder nach einer Herzoperation. Teilnehmerkreis: Belastbarkeit von etwa 25 Watt bis über 75 Watt, wobei eine Differenzierung nach dem Grad der Belastbarkeit aufgrund räumlicher oder personeller Gegebenheiten entfällt. In eine Herzgruppe können Herzinfarktpatienten entweder direkt nach der Entlassung aus einem Akutkrankenhaus aufgenommen werden, wenn sie den Aufnahmebedingungen entsprechend belastbar sind, oder, was die Regel sein sollte, nachdem sie in einer Rehabilitationsklinik waren und dort durch körperliche Belastungen und psychologische Beratung bereits ein Stück »rehabilitiert« wurden. Derzeit gibt es in der Bundesrepublik insgesamt etwa 2000 Herzgruppen und dauernd kommen neue hinzu. (Nähere Einzelheiten zum Koronarsport: Bloss, H. A., Bewegung gegen Herzinfarkt - So können Sie einem Herzinfarkt vorbeugen oder seine Folgen besser überwinden, München 1986.)
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