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Weicher Schanker (Ulcus molle).
Was allgemein für die Geschlechtskrankheiten gilt, ist unter Geschlechtskrankheiten gesagt. Erreger des weichen Schankers ist der Ducreysche Bazillus. 14 Tage, nachdem er beim Geschlechtsverkehr von einem kranken Menschen auf einen gesunden übertragen wurde, tritt an den Geschlechtsteilen (beim Mann am häufigsten an der Vorhaut, bei der Frau an den großen oder kleinen Schamlippen) die erste Krankheitserscheinung auf: ein Geschwür – oder auch mehrere Geschwür Bei den ersten verdächtigen Krankheitserscheinungen muss sofort der Arzt aufgesucht werden: zur Diagnose, ob es sich tatsächlich um ein Ulcus molle handelt, und zur Therapie mit Sulfonamiden, die fast immer in zwei Wochen zur Heilung führt. Der weiche Schanker ist im Gegensatz zum harten Schanker (»Primäreffekt« der Syphilis) nur eine örtliche Erkrankung. Infolge der heftigen Entzündungsvorgänge kann eine Phimose bzw. Paraphimose (siehe Eicheltripper) auftreten. Durch eine zusätzliche Infektion mit gewöhnlichen Eitererregern entsteht unter Umständen ein mit erheblichem Gewebszerfall einhergehendes Geschwür. Von einem »Ulcus mixtum« (= gemischtes Geschwür) spricht man, wenn eine gleichzeitige Infektion mit den Erregern des Ulcus molle und der Syphilis stattgefunden hat; dieser Umstand äußert sich dadurch, dass nach Abheilung des Ulcus molle an der gleichen Stelle – und zwar drei Wochen nach der Infektion – von neuem ein Geschwür (nämlich der harte Schanker der Syphilis) auftritt.
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