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Sulfonamide
In der Chemotherapie der Infektionskrankheiten nehmen die Sulfonamide neben den Antibiotika eine hervorragende Stelle ein. Es handelt sich um stickstoff- und schwefelhaltige Verbindungen, die sich vom Anilin ableiten. Die Sulfonamide hemmen die Vermehrung der Bakterien, indem sie einen für die Bakterien wichtigen Wuchsstoff blockieren, und unterstützen damit die körpereigenen Abwehrkräfte des Organismus . Diese Wirkung wird nur durch eine ausreichend hohe Dosierung erreicht. Bei der Einnahme von Sulfonamiden muss sich der Kranke genau an die Anweisungen des Arztes halten, da eine unsachgemäße Anwendung das Auftreten von unerwünschten Nebenwirkungen (Fieber, Hautausschläge, Nierenkomplikationen) begünstigt. Wichtig ist vor allem, dass der Patient reichlich trinkt, damit es nicht zum Auskristallisieren von Sulfonamiden in den Nieren und in den ableitenden Harnwegen kommt. Gegen Sulfonamide sind vor allem die Erreger der Wundinfektion, der Lungenentzündung, der Gonorrhoe, der Ruhr, der Gehirnhautentzündung usw. empfindlich. Es gibt drei Gruppen von Sulfonamiden: 1. Die Sulfonamide, die im Darmtrakt schnell aufgesaugt und vom Blut in alle Teile des Körpers getragen werden. Das sind die zur Allgemeinbehandlung gebräuchlichen Sulfonamide. 2. Die Langzeitsulfonamide, die im MagenDarmTrakt schnell und gut aufgesaugt, aber langsam mit dem Harn ausgeschieden werden, Diese Präparate eignen sich vor allem für die Langzeitbehandlung chronischer Infektionen; sie haben außerdem den Vorteil, dass sie nur einbis zweimal täglich eingenommen werden müssen. 3. Die vom Darm nur schwer aufgenommenen Sulfonamide, die längere Zeit im Darm verweilen. Sie eignen sich daher vorzüglich zur Behandlung bakterieller Darminfektionen (Ruhr, Cholera, Dickdarmentzündung). Die Sulfonamide werden manchmal auch in Kombination mit bestimmten Antibiotika verabreicht. Man verwendet auch Sulfonamide in Form von Salben, Puder, Tropfen usw. zur örtlichen Behandlung von bakteriellen Infektionen. Jede Behandlung mit Sulfonamiden – innerlich und äußerlich – muss unbedingt dem Arzt überlassen werden.
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