Gesundheitslexikon
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Erfrierung

Zu den Kälteschäden durch Wärmeentzug infolge niedriger Temperaturen gehören die Unterkühlung (allgemeine Auskühlung des ganzen Körpers) und die örtlich begrenzten Erfrierungen. Das Auftreten von Kälteschäden wird begünstigt durch Nässe, Wind, Alkohol, Nikotin, Bewegungslosigkeit, zu enge Bekleidungsstücke, Blutverlust, Schlaf. Erfrierungen entstehen vorwiegend an den Gliedmaßenenden (Zehen und Finger) und an ungeschützten Körperstellen wie Nase, Ohren, Kinn. Bei den meisten Erfrierungen ist die Haut
zuerst weiß und kalt und prickelt; später wird sie taub und gefühllos. Die erfrorenen Gliedmaßen sind steif. Die Erfrierungen unterteilt man in vier Grade, die erst nach dem Wiedererwärmen festzustellen sind: Grad: Rötung und Schwellung der Haut, starke Schmerzen. Grad: Blaurote Haut, Blasenbildung, heftige Schmerzen. Grad: Schwarz- oder Blaufärbung durch Gewebstod. Grad: Langsame Totalvereisung mit Gewebstod. Erste Hilfe bei Erfrierungen: Rasches Aufwärmen des ganzen Körpers (kräftige Bewegungsübungen, heißes Bad, warme Decken, Wärmflaschen). Örtliche Erfrierungen, die weniger als drei Stunden zurückliegen, können rasch aufgewärmt werden. Ortliche Erfrierungen, die schon länger als drei Stunden bestehen, sind kalt zu halten (kalte Umschläge oder Ventilator); sie dürfen erst nach Erwärmung des Körpers langsam wiedererwärmt werden. Hierbei wird ein heißer Umschlag millimeterweise gegen dasGliedmaßenende weitergeschoben.Vorsichtvor Verbrennungen.Verboten sind bei Erfrierungen: Reiben mit Schnee, rasches Anwärmen bei Erfrierungen, die mehr als 3 Stunden zurückliegen; Rauchen; Laufen mit erfrorenen Füßen. Die Unterkühlung wird durch Frieren, Gänsehaut, Kältezittern und Blässe der Haut angezeigt. Teilnahmslosigkeit, Müdigkeit und Schlafneigung sind Alarmzeichen. Die Erste Hilfe besteht grundsätzlich in rascher Wiedererwärmung (Vollbad von 42 ° C). Bei allen Arten von Kälteschäden ist nach der Ersten Hilfe eine ärztliche Behandlung notwendig.

 

 

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