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Gallenblasenentzündung (Cholezystitis). An den Gallenwegen werden vor allem drei verschiedene Krankheitsprozesse beobachtet, die oft kombiniert auftreten: Stauung, Entzündung und Steinbildung. Diese Krankheitsbilder sind durch Bau und Funktion der Gallenwege bedingt (siehe Abbildung). Die Leber bildet täglich etwa einen Liter Galle, die in der Gallenblase auf das Sieben- bis Zehnfache eingedickt wird. In der gestauten Galle, mit der unverwertbare Endprodukte des Stoffwechsels, Bakterien und Gifte ausgeschieden werden, kann es sehr leicht zu Entzündung und Steinbildung kommen. Die in der Galle enthaltenen Gallensäuren sind für die Spaltung und Aufsaugung der Fette unentbehrlich. Auf chemische Reize von der Darmschleimhaut des Zwölffingerdarms aus entleert sich die Gallenblase durch die reflektorische Zusammenziehung ihrer muskulösen Wand. Auch seelische Einflüsse (Ärger usw.) lassen die Gallenblase sich zusammenziehen. Als Ursache für Gallenwegeerkrankungen kommen Ernährungsfehler (zu fette Kost), Darmträgheit, Verdauungsstörungen, bestimmte Stoffwechsellagen (Schwangerschaft, Wochenbett) und seelischnervöse Einflüsse in Betracht. Es sind vor allem Frauen betroffen. Die Entzündung der Gallenblase betrifft oft gleichzeitig die Gallengänge; sie ist auf Bakterien verschiedener Art zurückzuführen. Gallensteine können sowohl die Ursache als auch die Folge einer Gallenblasenentzündung sein. Die akute Gallenblasenentzündung beginnt mit Fieber und rechtsseitigen Oberbauchschmerzen, die langsam ansteigend oder kolikartig auftreten können. Dazu Übelkeit und Erbrechen, manchmal auch eine leichte Gelbsucht. Behandlung: Bettruhe und Teefasten. Bei sehr starker Entzündung Eisblase auf die Gallengegend, sonst örtliche Wärmeanwendungen. Der zugezogene Arzt verordnet ein Antibiotikum und schmerzstillende Mittel. Wenn sich der Zustand trotz Behandlung verschlimmert, muss eventuell operativ vorgegangen werden. Eine chronische Gallenblasenentzündung kann sich aus der akuten Form oder bei Gallensteinen allmählich citwickeln. Die Beschwerden sind ähnlich, aber nicht so ausgeprägt wie bei der akuten Entzündung. Im Vordergr und stehen Beschwerden nach Ernährungsfehlern und Aufregungen. Kann durch Diät und galletreibende Mittel keine Besserung erzielt werden, ist eine Operation in Erwägung zu ziehen.
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