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Gelbsucht
(Ikterus). Die Gelbfärbung der Haut, der Schleimhäute und der Lederhaut (»das Weiße«) des Auges beruht auf einer beträchtlichen Steigerung des normalen Gehaltes des Blutes an Gallenfarbstoff (Bilirubin). Damit ist aber noch nichts über die Ursache dieses Vorgangs ausgesagt. Gelbsucht ist ein sehr vieldeutiges Symptom. Erst durch eine eingehende ärztliche und Laboratoriumsuntersuchung kann die wahre Ursache einer Gelbsucht aufgedeckt werden. Es kommen vor allem drei große Krankheitsgruppen in Betracht: Hämolytischer Ikterus , Gelbsucht durch vermehrten Zerfall roter Blutkörperchen (z. B. bei hämolytischen Anämien, bei perniziöser Anämie, bei massivem Blutabbau von Blutergüssen usw.); das Überangebot an Bilirubin kann von der Leber nicht bewältigt werden. Die Gelbsucht ist nicht sehr stark; Hautjucken und Pulsverlangsamung fehlen. Der Stuhl bleibt dunkel, der Urin wird braunrot. Bei der Gelbsucht durch Leberzellschädigung treten nicht nur die Gallenfarbstoffe, sondern auch Gallensäuren und salze in das Blut über, daher auch Hautjucken und Pulsverlangsamung. Der Stuhl wird hell, der Urin dunkel. Ursache dieser Gelbsuchtform können eine epidemische Gelbsucht, Weilsche Krankheit (infektiöse Gelbsucht), Transfusionsgelbsucht, toxische Leberentzündung, Pilzvergiftungen, akuter Leberzerf all, Leberschrumpfung (siehe Leberverhärtung) sein. Die Gelbsucht bei vollständigem oder unvollständigem Verschluß der Gallenwege außerhalb der Leber tritt hauptsächlich bei folgenden Krankheiten auf: Steine oder Verwachsungen in den großen Gallengängen; Tumoren der Gallenblase, der Gallengänge oder der Bauchspeicheldrüse, die den GallenabFluss nach dem Darm behindern. Vollkommener Verschlußikterus gefährdet bei längerem Bestehen das Leben. Wenn der GallenabFluss ganz unterbrochen ist, wird der Stuhl weißlich oder ockerfarben.
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