Gesundheitslexikon
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Ausdauersport

Bewegung ist nicht gleich Bewegung, das gilt auch für den Sport. Der eine joggt, der andere spielt Fußball, der dritte trimmt sich im Fitneßstudio, wieder ein anderer hält sich an die Morgengymnastik. Ganz zu schweigen von den Abenteuersportarten, wie Felsklettern, Drachenfliegen oder Fallschirmspringen. Jeder bewegt sich auf andere Weise. Beim Deutschen Sportbund sind derzeit etwa 60 Sportarten registriert und ständig kommen neue hinzu.
»In welcher Sportart soll ich mich bewegen?« Diese entscheidende Frage muß geklärt sein, wenn Sie schon morgen anfangen wollen. Bei dem Wie geht es um drei Dinge:
• Intensität: Wie stark muß ich schwitzen?
• Dauer: Wie lange muß ich die sportliche Übung durchführen?
• Häufigkeit: Wie oft in der Woche muß ich Sport treiben? Siehe auch Trainingsdauer
, Trainingshäufigkeit, Trainingsintensität.
Bei den Sportarten muß danach gefragt werden, in welcher Sportart diejenigen motorischen Komponenten beansprucht werden, die gesundheitlich besonders wertvoll sind. Von diesen Komponenten oder Hauptbeanspruchungsformen, wie die Sportwissenschaftler sagen, gibt es fünf:
• Ausdauer
• Kraft
• Schnelligkeit
• Beweglichkeit
• Koordination
Von diesen Komponenten der körperlichen Leistungsfähigkeit ist die Ausdauer für den Fitness- und Gesundheitssport von besonderem Wert, weil allein vom Ausdauertraining die hervorragenden gesundheitlichen Wirkungen ausgehen, die die Fitness und das allgemeine Wohlbefinden steigern. Unter den Ausdauersportarten sind es wiederum vor allem die folgenden Sportarten, die für ein optimales Gesundheitstraining besonders geeignet sind:
• Laufen und Jogging
• Intensives Gehen
• Schwimmen
• Radfahren
• Skilanglauf und Skiwandern
• Wandern und Bergwandern
• Paddeln und Rudern
• Training auf dem Heimfahrrad
Ergänzt werden sollten diese Sportarten für das Fitnesstraining noch durch Konditionsgymnastik zu Hause, am Arbeitsplatz und auf Reisen. Was aber bewirken andere Sportarten, z. B. Tennis, Ski alpin, Golf, Fußball, Kegeln oder Gymnastik? Diese Frage ist leicht zu beantworten. Eine entscheidende Bedingung für die gesunden Wirkungen einer Sportart ist die ununterbrochene Ausübung über mindestens 10 Minuten mit einer Pulsschlagzahl von etwa 130 pro Minute. Nur wenn Sie mindestens 10 Minuten lang eine Sportart so intensiv ausüben, daß Ihr Herz während dieser 10 Minuten beständig die für Sie richtige Trainingspulsfrequenz pro Minute (ca. 130 bzw. 180 minus Lebensalter) erreicht, erfolgen durch den erhöhten Sauerstoffverbrauch die wünschenswerten Trainingseffekte für Herz, Kreislauf und Nerventätigkeit.
Tennis macht Spaß und erfordert Schnelligkeit und Geschicklichkeit, aber Herz und Kreislauf werden unzureichend trainiert. Es sei denn, 2 Tennisspieler haben ein überdurchschnittlich hohes Können und spielen sich ohne Unterbrechung die Bälle mehr als 10 Minuten in schnellem Wechsel zu. Der Durchschnitts-Tennisspieler steht sehr viel auf dem Platz herum, die Bälle landen nach ein paar Wechseln im Netz.
Ski alpin ist ein herrliches Erlebnis, aber nicht unbedingt eine Gesundheitssportart. Abgesehen davon, daß Skiabfahren zu den verletzungsträchtigsten Sportarten zählt, werden durch das Abfahren keine Herz-Kreislauf-Effekte erzielt, weil Kraft, Koordination und Geschicklichkeit gefordert sind und nicht die Ausdauer.
Golf ist ein wunderbarer Sport zum Entspannen, wenn man nicht dem Wettkampfstreß unterliegt, aber die Sauerstoffaufnahme und Trainingseffekte auf Lunge, Körpergewebe, Herz-und Kreislauf sind praktisch nicht gegeben.
Beim Fußball, überhaupt bei den Sportspielen, ist der Sachverhalt etwas anders. Zumindest im Training werden beim Fußball, Handball, Volleyball, Basketball in der Regel Trainingseinheiten für die Ausdauer eingebaut, weil die Spieler ausdauerfähig sein müssen. Während eines Spieles selbst läuft ein Spieler aber selten mehr als 20 oder 30 Meter an einem Stück, im Spiel sind vor allem Kraftausdauer, gleich bleibende Schnelligkeit und technisches Können gefragt.
Kegeln oder Gymnastik sind ebenfalls nicht geeignet, die Ausdauer zu trainieren, weil auch hier die ununterbrochene, mindestens 10 Minuten dauernde Beanspruchung des Herz-Kreislauf-Systems mit einem Puls von etwa 130 fehlt. Damit soll nichts gegen das Kegeln als Geselligkeitssport und erst recht nichts gegen Gymnastik als Sportart zur Kräftigung, Lockerung und Dehnung der Körpermuskeln gesagt werden. Aber beide Sportarten sind keine Ausdauerübungen und sollten durch einen ausdauerfördernden Gesundheitssport ergänzt werden. Allerdings gibt es bei der Gymnastik eine Ausnahme, die so genannte Intensivgymnastik (Gymnastik), die ich aber dem Durchschnitts-Gesundheitssportler nicht empfehlen würde, weil sie eine sehr große Anstrengung und eine hohe Motivation erfordert.

 

 

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