Gesundheitslexikon
gesundheitslexikon
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

 

Leukopenie

Eine krankhafte Verminderung der weißen Blutkörperchen kommt z. B. bei Typhus, Masern, Leberverhärtung und schwerer Sepsis vor. Wenn die Zahl der Leukozyten von normal 55009000 pro mm3 auf 500600 abgesunken ist, wird die Lage kritisch. Es besteht höchste Infektionsgefahr, weil die Abwehr durch die Leukozyten fehlt; daher wird sofort mit der Abschirmung durch Antibiotika begonnen. Akute Leukopenien können durch verschiedene Medikamente
ausgelöst werden und müssen als Autoaggressionskrankheiten gelten. Eine solche extreme Verminderung der weißen Blutkörperchen wird als Agranulozytose bezeichnet. Die Krankheit setzt nach einer 23 Tage dauernden Abgeschlagenheit plötzlich mit Schüttelfrost, hohem Fieber, Kopfschmerzen und Schleimhautgeschwüren (Mund, Nase, After, Scheide usw.) ein. In ungünstigen Fällen kann der Tod binnen weniger Tage eintreten. Durch eine energische Therapie können die Leukozyten wieder auf normale Werte ansteigen, so dass die Krankheit folgenlos ausheilt. Wichtig ist es, die auslösende Substanz herauszufinden; eine neuerliche Einnahme würde unweigerlich zu einem allerschwersten Krankheitsbild führen. Chronische Leukopenien mit auffallender Müdigkeit und Anfälligkeit für Infekte können ebenfalls durch Medikamente verschiedener Art, Benzol, Röntgenoder Radiumstrahlen ausgelöst werden. Nach Ausschaltung der Schädlichkeit und unter entsprechender Therapie kommt es zur Wiederherstellung, wenn der gesetzte Schaden nicht zu schwer war.

 

 

Diese Seite als Bookmark speichern :

 

<< vorhergehender Begriff
nächster Begriff >>
Leukomycin
Leukoplakie

 

Weitere Begriffe : Zahnfleisch | Nieren | Olfaktorius