Lungenkrebs

Die meisten bösartigen Lungentumoren gehen nicht vom eigentlichen Lungengewebe, sondern von der Bronchialschleimhaut aus; es ist also richtiger, von einem Bronchialkrebs zu sprechen. Die Häufigkeit dieser Neubildung hat in den letzten Jahren ständig zugenommen. Das Bronchialkarzinom ist heute die häufigste Krebsform des Mannes. Die meisten Fälle treten im Alter von 4070 Jahren auf. Als Ursache für die Zunahme des Bronchialkrebses müssen in erster Linie Teerprodukte angeschuldigt werden, und zwar vor allem die beim Rauchen von Zigaretten entstehenden; aber auch die Verpestung der Großstadtluft durch Auspuff und Industrieabgase spielt eine Rolle. Eindeutig erwiesen ist das gehäufte Auftreten von Lungenkrebs durch Uran, Asbest, Chrom und Nickeleinwirkung (Berufskrebse). Auch chronisch

e Entzündungen dürften nach jüngsten Forschungsergebnissen die Entstehung von Bronchialkarzinomen begünstigen. Wenn ein Mensch von über vierzig Jahren an einem chronischen Reizhusten leidet, wenn sich gar im Auswurf kleine Blutbeimengungen finden und wenn dazu manchmal etwas Fieber auftritt, dann ist eine ärztliche Untersuchung einschließlich einer Röntgenkontrolle der Lunge angezeigt. Es gibt keine ganz eindeutigen ersten Krankheitszeichen beim Lungenkrebs; die hier eben erwähnten Symptome können ebensogut durch irgendeine andere, recht harmlose Erkrankung der Bronchien hervorgerufen sein. Vorsichtshalber aber sind solche Krankheitszeichen immer als warnender Hinweis anzusehen, die notwendige Klärung durch eine ärztliche Untersuchung recht schnell herbeizuführen. Lautet die Diagnose tatsächlich »Krebs«, dann sind durch die Früherkennung die Heilungschancen um so größer. Die heutige Chirurgie – ergänzt durch neue Narkoseverfahren und durch Anwendung von antibiotischen Mitteln zur Verhütung entzündlicher Komplikationen – kann den frühzeitig erkannten Lungenkrebs in vielen Fällen beseitigen und für die Dauer heilen, ein Lichtblick, der auch für die künftige Entwicklung zu berechtigter Hoffnung Anlaß geben dürfte.

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