Gesundheitslexikon
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Nierenerkrankungen sonstige

Die primäre Schrumpfniere (Nephrosklerose, Nierenarteriosklerose) ist die Teilerscheinung einer allgemeinen Arteriosklerose bzw. einer Hypertonie. Lange Zeit treten keine wesentlichen Nierenfunktionsstörungen auf. Das klinische Bild wird vom Hochdruck und seinen Komplikationen geprägt. Erst später kommen Nierensymptome hinzu. Die Behandlung entspricht der bei der Hypertonie. – Als Nephrose bezeichnet man einen Symptomenkomplex, bestehend aus massiven Odemen, Eiweißausscheidung im Harn
und erhöhtem Blutfettspiegel. Die Erkrankung beginnt gewöhnlich schleichend. Die Behandlung erfolgt mit Cortisonpräparaten, wassertreibenden Mitteln und einer eiweißreichen kochsalzarmen Diät. – Bei der Amyloidnephrose wird ein krankhafter Eiweißkörper, eben das Amyloid, in der Niere abgelagert. Eine solche Amyloidose, von der auch Milz und Leber betroffen sein können, tritt nicht selten im Verlauf chronischer Infektionen (Tuberkulose, Bronchiektasen, Knochenmarkeiterung), bei der chronischen Gelenkentzündung und Lymphogranulomatose auf. Es kommt zu den bei der Nephrose beschriebenen Symptomen. Die Behandlung muss einerseits das Grundleiden, andererseits das Nierenleiden berücksichtigen. – Zeichen einer Nierenkrankheit während einer Schwangerschaft kann zweierlei bedeuten: Entweder handelt es sich um die Verschlimmerung eines unerkannt gebliebenen Nierenleidens durch die Schwangerschaft oder um eine sogenannte Schwangerschaftsniere, eine Schädigung der Niere durch die Schwangerschaft. Die Anzeichen sind: Hochdruck, Ödeme, Eiweißausscheidung im Harn. Sie treten häufig erst nach der 30. Schwangerschaftswoche auf. Die Patientinnen klagen über Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Augenflimmern und Sehstörungen. Man nennt diesen Zustand Präeklampsie, der unbehandelt zur Eklampsie führen kann: typische Krämpfe mit oder ohne Bewusstlosigkeit. Neben der Niere sind auch Gehirn und Leber geschädigt; außerdem ist das Kind gefährdet. Durch regelmäßige Untersuchungen kann bei den ersten Anzeichen die Therapie eingeleitet werden: Bettruhe, kochsalzarme Diät, blutdrucksenkende und entwässernde Mittel. Eventuell muss die Schwangerschaft durch »Kaiserschnitt« vorzeitig beendet werden. Nach der Entbindung klingen die Erscheinungen schnell ab und lassen keine bleibenden Folgen zurück.

 

 

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