Gesundheitslexikon
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Krämpfe

Unter Krämpfen versteht man unwillkürliche Muskelkontraktionen (Zusammenziehungen), die nach Ausdehnung und Ablauf unterschieden werden können. Klonische Krämpfe sind kurzdauernde, rasch aufeinanderfolgende Muskelzuckungen. Tonische Krämpfe sind durch starke Intensität und lange Dauer charakterisiert. Konvulsionen sind klonische Krämpfe mit schüttelnder Bewegung des ganzen Körpers oder einer Extremität. S. auch Krämpfe im Kindesalter. Generalisierte Krampfanfälle können durch verschiedene Grundleiden verursacht sein: Epilepsie, äußere Vergiftungen
(Blausäure, Blei, Schlangengifte, Tollkirsche, Kokain), innere Vergiftungen (Harnvergiftung, Schwangerschaftskrämpfe, Leberversagen), Störungen der Hormondrüsen (Blutzuckersenkung, Blutkalkverminderung), Tollwut, Wundstarrkrampf, (Tetanus). Erste Hilfe: wie bei Epilepsie. Örtliche Muskelkrämpfe kommen bei folgenden Erkrankungen vor: Wundstarrkrampf, Trichinenkrankheit, Gehirnhautentzündung, Cholera, Krampfadern, Überanstrengung, ungeschickte Bewegungen. Erste Hilfe bis zum Eintreffen des Arztes, der allein entscheiden kann, ob eine ernste Erkrankung vorliegt: feuchtheiße Umschläge auf die betroffene Körperstelle; schluckweises Trinken von warmem Tee, eventuell Baldriantropfen zur Beruhigung. Nicht nur die willkürliche Muskulatur der Gliedmaßen und des Rumpfes, sondern auch die unwillkürlichen Muskeln der Eingeweide und Blutgefäße können von Krämpfen befallen werden (z. B. Angina pectoris, anfallsweises Hinken, Darm, Harnleiter und Gallenblasenkoliken). Ein besonderes Kapitel bilden die Beschäftigungskrämpfe: Tonische Krampfzustände bei bestimmten Tätigkeiten, z. B. Schreibkrampf, Geigeroder Klavierspielerkrampf; es handelt sich zumeist um Beschäftigungsneurosen, bei denen neben beruflichen Überanstrengungen seelische Faktoren eine besondere Rolle spielen.

 

 

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