Gesundheitslexikon
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Wassersucht

Es handelt sich um einen historischen Begriff, der einen kombinierten Überschuß an Wasser und Mineralsalzen in den Gewebsspalten einschließlich der Körperhöhlen bezeichnet. Man spricht heute von Ödemen, die örtlich begrenzt oder generalisiert sein können. Ursachen dieser Störung der Wasserverteilung zwischen Blut und Gewebsflüssigkeit können sein: 1. Absinken der Eiweißkonzentration im Blut. 2. Zunahme des Blutdrucks in den Haargefäßen. 3. Erhöhte Durchlässigkeit der Haargefäße. 4. Verlegung des Lymphabflusses durch Verletzungen, Entzündung, Geschwülste
oder Parasiten. Der klinischen Form nach unterscheidet man folgende Ödeme: Stauungsödem bei Herzschwäche oder örtlichen Stauungen (z. B. Thrombose). – Durch Nierenkrankheiten bedingte Ödeme. – Durch Leberkrankheiten bedingte Ödeme (sehr oft als Bauchwassersucht = Aszites). – Entzündliches Odem (bakteriell oder chemisch bedingt). – Odem durch Unterernährung (Eiweißmangel, VitaminBiMangel). –Ödeme durch Störungen im Zusammenspiel der Blutgefäßnerven. – Ödeme durch Hormonstörungen (z. B. Myxödem). Ödeme können sehr oft zuerst an tiefergelegenen Körperstellen – B. Knöchelgegend – auftreten, bevor sie sich weiter ausbreiten. Erwähnt seien bloß als Beispiele die Herzwassersucht, das Lungenödem und die Stauungsbronchitis. Bei jeder Form von Ödemen muss der Arzt die zugrunde liegende Ursache aufdecken, erst dann kann die Behandlung erfolgen. Wichtig sind folgende Maßnahmen: Ruhe und Hochlagerung der Beine; gegebenenfalls Herzmittel und wassertreibende Medikamente (Saluretika); eiweißreiche und vitaminreiche Kost (Rohkost!); Einschränkung des Kochsalzverzehrs; in manchen Fällen Flüssigkeitsbeschränkung; Punktionen erübrigen sich heute zumeist, da mittels der neueren Medikamente fast immer eine kräftige Wasserausschwemmung erzielt werden kann.

 

 

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